Das Schwarze Auge (4.1) Spielabend vom 07.01.2020 “Die Skaldenhalla”

Das Schwarze Auge (4.1) Spielabend vom 07.01.2020 “Die Skaldenhalla”

Die Musik ist der vollkommenste Typus der Kunst: Sie verrät nie ihr letztes Geheimnis.” Oscar Wilde (1854 – 1900)

Runajasko [DSA, Unter dem Westwind]


Aus den Tagebücher, Liedern und Texten des thorwalischen Skalden Tjure Fenrirson, chronologisch und nach seiner Priorität geordnet.

25. Tag des Kornmonds [Rondra] im Jahr 2648 JL [1021 BF]

Jenssei verkaufte das Fleisch seines erlegten Hirsches an die Wirtin des Gasthof in Olport, “Selma Halmarsdottir”. Dafür bekamen wir freie Kost und Logis für heute und die nächsten vier Tage. Aus dem Fell ließ sich unser Jäger eine Jacke schneidern. Ihm wurde Ansir, der beste Kürschner empfohlen. Was Jenssei mit dem Geweih des prachtvollen Hirsches vorhatte, wusste er noch nicht zu berichten. Coran war in Olport unterwegs, zu seinem Herrn, seine Schriftrolle, die er in Kendrar bekommen hatte, zuzustellen. Fenja erledigte für den Galdmader [Magier] Jorgan einen Auftrag. Und Jorgan selbst hatte sich eine schlimme Erkältung eingefangen. Der Galdmader lag die ganze Zeit im Bett und versuchte wieder gesund zu werden. Genau, wie der Söldner Finn, der ebenfalls unter einer Erkältung litt. Unsere vier Freunde aus Thorwal vergnügten sich in der Zeit selbst. Jenssei und ich begaben uns dann zur “Runajasko”, jenem Ort in Olport, der als Magierakademie in Olport [17] tituliert wurde. Er lag auf der Vestanwindbodi [Westwindklippe]. Zugleich befand sich innerhalb der Runajasko auch die “Drakkenhalla” [14], die unter anderem der Kunst des Schiffsbaus gewidmet war. Der dritte Zweig war die “Skaldenhalla” [12], die Schule der Skalden in Olport. Dort versprachen wir uns, mit dem Leiter “Askir Vandradsson”, sprechen zu können.

Am Tor der Runajasko begrüßte uns überaschend “Verana Lenisdottir”, die Skaldennovizin, die zwei Abende zuvor im Gasthof das “Jurga-Lied” vorgetragen hatte. Verana begleitete uns in die Runajasko hinhein. Wir erzählten ihr, von unserem Wunsch, Askir sprechen zu dürfen und hofften, dass der Swafnirgeweihte “Starkad Erwiderer” unserer Bitte nachgekommen war, uns Helden bei Askir zu empfehlen. Und so war es auch geschehen. Das Gelände der Runajasko war von knochenweissen Stämmen umfriedet, auf denen geschnitzte Elementargeister wachten. Das doppelflüglige Tor war mit Ornamenten verziert. Doch wir gingen durch ein Mannloch. Verana führte Jenssei und mich an der “Festhalla” [19] und am “Skaldenkreis” [13] vorbei. Der Skaldenkreis diente meistens als Platz für Darbietungen. Die Skaldenhalla war relativ klein aber mit verschlungenen Ornamenten verziert. Warm spiegelte sich das Feuer in der Mitte der Halla im Goldbelag auf den Schnitzereien an den Balken und Säulen, die das schwere Reetdach trugen. In einer gemütlichen Runde saßen drei wichtige Personen zusammen. Jenssei und ich begrüßten sie und stellten uns ihnen vor. Dann stellte uns Verana die drei Personen vor.

Da war Askir Vandradsson, der Leiter der Skaldenhalla. Fünfzig Götterläufe alt, graue Haare, blaue Augen, gut gekleidet, sehr exklusive Pelzweste. Erewiel Thorson, ein riesiger, muskelbepackter Thorwaler mit zahlreichen Hautzeichen und alten Narben von Kämpfen, die kunstvoll ineinander gezeichnet waren. Als Gesangsstimme hatte Erewiel einen perfekten Bass. Osrinia, eine besonders schwere Thorwalerin mit langen roten Zöpfen. Wir kamen gleich zur Sache und erzählten unser Anliegen, Die Saga von Jandra “Sturmkind” Havallasdottir fortführen zu wollen, da ihr beim Hjalding und dem nachfolgenden Skoggang in Auriler vor fünfzig Wintern Unrecht geschehen war. Jenssei und ich begannen unsere Geschichte mit dem Teffen auf den Skalden “Thure Garaldson” am 14. Tag des Kornmonds in Kendrar und endeten am 22. Tag des Kornmonds mit der Geschichte, die uns Britgera in Auriler erzählte. Einzig die “Nebensache” mit dem Schatz auf der Felseninsel “Laskar” ließen wir aus. Als Beweis für unsere Saga, legte ich meine beiden Bücher, mein Reisetagebuch und mein Buch mit den Notizen über die Saga von Jandra Sturmkind auf den Tisch. Ausserdem stellte ich die Handharfe “Godsögnsvanir” [Legendensänger] dazu. Als die drei Meister ihres Faches die Handhafe sahen, stürzten sie sich beinahe auf das edele Musikinstrument. Sie bewunderten die Handharfe, schätzten sie ab und berührten sie.

Die drei Skalden waren sehr ergriffen, als ich ihnen erlaubte, auf Legendensänger zu spielen. Die Saiten erbebten leicht, als Askir versuchte darauf zu spielen. Für Jenssei und mich waren die bekannten Klänge zu hören, die einen, für uns Helden, völlig neuen Text begleiteten:

“Gewappnet, einen Skadimader [Totschläger/Mörder] zu stellen
traf der Blick des Seidmaders [Hexer] sie ahnungslos.
dunkles Wesen erhob sich aus dem Nichts.

Ein mächtiges Maul, alles Land zu verschlingen.
Keine Wehr, dem zu begegnen.
Wehe dir Jandra, du sollst scheitern!

Keine Rettung, keine Rettung.
Wenn der bleiche Tod dein Antlitz küsst.
Wehe uns, wir sind verloren.”

Erewiel ud Asikr wechselten sich ab, doch sie brachten immer wieder die gleichen Zeilen hervor, auch wenn sie ein völlig anderes Lied anstimmen wollten, wie ich beobachtete. Danach diskutierten wir viel um die Verse, der Harfe “Legendensänger”, und den Skalden Thure. Askir sagte: “Düstere Klänge, düstere Worte, … Eine Saga, nicht mehr, nicht weniger.”Verana, die immer wieder Getränke nachfüllte und Speisen brachte, bekam den Auftrag, die Bücher über alle Skalden der letzten Jahrzehnte nach Thure zu durchsuchen. Doch sie kam zu keinen Ergebnis. Offenbar war Thure, wie ich, von einem reisenden Skalden unterischtet worden. Mein alter Lehrer und Mentor “Jora Svensson” fand sich in den Büchern. Askir glaubte sogar, sich an ihn zu erinnern. Es betrübte ihn nur kurz, als ich erzählte, das Jora im vorigen Sommer verstorben war. Wir tranken gemeinsam auf meinen alten Meister. Auf meine Nachfrage, bat ich Verana um ihre Meinung. Sie sagte, diese Botschaften waren ihr zu konkret, als dass es sich bei den Versen um etwas magisches handelte.

Inzwischen untersuchten auch Magier die Harfe “Legendensänger”. Sie kamen zu dem Schluß: “Das Lied muß das Lied großer Helden sein.” Dann versuchten wir anhand der uns bekannten, und von mir niedergeschriebenen und des Hjaldings an Jandra “Sturmkind” beteiligten Jarlin, Hetleute und Skalden Sagas zusammen zu suchen. Dazu hatte Verana den Thorwaler Haldrunir gerufen, der für die Aufbewahrung jener niedergeschriebenen Sagas verantwortlich war. Wir fanden heraus, dass vor fünfzig Wintern der Hetmann Aikir Sirbarsson von Jandra erschlagen wurde, ohne dass ihr Name genannt wurde. Aber es fand sich nichts über das Hjalding. In der Saga der Skaldin Ifirnia fand sich nur ein vager Hinweis auf einen Skoggang einer jungen Hetfrau, der zu Jandras Verbannung passte. Aikirs Sohn, Runolf hatte einen Sohn, namens Laskar, der einen Runenstein errichten ließ, zu ehren seines Großvaters. Dessen Sohn wurde der Skalde Vergand Laskarsson und verfasste eine Saga darüber. Darin hieß es, dass die Inschrift des Runensteins beinhaltete: “…und er brachte die Sturmhexe zu Fall…”. Passend dazu erwähnte Verana: “Runolf muss ein Maulheld gewesen sein.”
Askir Vandradsson verfügte dann, dass alle Skalden, die sich in Olport oder in der Nähe aufhalten, in zwei Tagen in der Skaldenhalla einzufinden haben. Dann würde unsere investigative Arbeit weiter gehen.

(An dieser Stelle beendeten wir den Spielabend)

[Wir bekamen 150 AP und jeweils eine spezielle Erfahrung auf “Sagen & Legenden” und auf “Geschichtswissen”]

Danke an Christian (Jinssei) und unseren Spielleiter Frerk.

Dirk Otto (Tjure) für Ludo Liubice.

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