Das Schwarze Auge (4.1) Spielabend vom 21.01.2020 “Die Saga wird weiter erzählt”

Das Schwarze Auge (4.1) Spielabend vom 21.01.2020 “Die Saga wird weiter erzählt”

Willst du wiederkommen zum Schmaus, / singe beim ersten dein Lied nicht aus.
Wilhelm Müller, deutscher Lyriker (1794 – 1827)

Thorwaler feiern.

28. Tag des Kornmonds [Rondra] im Jahr 2648 JL (nach Jurgas Landung) [1021 BF]

Coran war wieder zurück und unsere Heldengruppe in Olport war wieder vollständig. Über sein langes wegbleiben erzählte der Kaupmadersson [Sohn eines Händlers] nicht viel; nur dass er hart arbeiten und viele Kisten schleppen musste. Wir fragten nicht nach, denn es ging ihm gut. Da wir wieder vollständig waren, machten wir gemeinsam Pläne. Nach Virport sollte es gehen. Das war eine ganze Tagesreise über die See, von Olport entfernt. Im kommenden Heimamond [Monat: Efferd] würden die Winde zunehmen. Wir sprachen viel über die Wetterverhältnisse im Norden. Wir wollten uns noch ausrüsten und am folgenden Morgen aufbrechen. Das gab mir die Gelegenheit, die Runajasko [Magierakademie in Olport] und die Skaldenhalla [Schule der Skalden] aufzusuchen. Auch Galdmader [Magier] Jorgan nutzte die Zeit und zauberte den Zauber ARMATRUTZ auf seinen Zauberstab. Damit konnte Jorgan ohne Zeitverzögerung diesen Zauber auslösen. Ich erfuhr, dass der ARMATRUTZ wie eine magische Rüstung wirkte, die zumindest zum Teil, profanen Schaden abwehrte. Ausserdem bat Jorgan mich um die Handharfe “Godsögnsvanir” [Legendensänger]. Er wollte sie erneut selbst untersuchen. Da Hellsichtmagie seine Spezialität waren, gewährte ich es ihm. Nicht aber ohne Bedenken, denn schon einmal hatte Jorgan mich mit Legendensänger hintergangen. Jenssei holte sich seine neue Lederjacke vom Kürschner Ansir ab. Die Arbeit von Ansir war hervorragend gut. Die Jacke enthielt einige Runen, die den Jäger neugierig machten. Jenssei fragte Ansir nach diesen Runen und erhielt die Antwort, dass sich ohne weitere Kosten, ein Galdmader der Runajasko bemüht hatte, kunstvolle Zeichnungen auf Jenssei´s Jacke zu zeichnen. Ansir brauchte diese Zeichnungen nur noch übersticken.

An diesem Tag sollten unsere vier Thorwaler unsere kleine Otta “Seepferdchen” seeklar machen. Wir sagten ihnen auch, wohin es gehen sollte. Während Coran sich um Proviant für die Seereise kümmerte, begab ich mich mit Jenssei und Finn in die Runajasko. Wir trafen auf Verana Lenisdottir, der Skaldin, die uns bei unseren Bemühungen in den letzten Tagen geholfen hatte. Von Askir Vandradsson, dem Leiter der Skaldenhalla, erhielt ich die Erlaubnis, das “Jurga-Lied” in der Bibliothek abzuschreiben. Ich machte mich sofort an die Arbeit, nachdem ich ihm meine Laute “Sirene” zur Aufbewahrung übergab. Ich wollte nicht nur meine Laute und auch noch die Handharfe “Legendensänger” bei mir führen. Vor allem rechnete ich damit, meine Laute im eisigen Norden nicht benutzen zu können. Inzwischen erfuhr Jenssei, dass der Galdmader, der die Runen auf seiner Jacke gezeichnet hatte, Ailiff hieß. Er gehörte zu den Alchimisten der Runajasko. Jenssei konnte Ailiff sprechen. Er versicherte unserem Jäger, dass er es mit den Runen nur gut gemeint hatte. Die Runen standen für “Stille”, “Härte” und “weg” [nicht da], was schlecht zu übersetzen war. Eine praktische Demonstration beeindruckte Jenssei. Die Jacke würde ihm noch sehr nützlich sein. Verana und Finn waren in der Kartothek der Runajasko. Dort interessierte sich der junge Gjaldskaper [Söldner] besonders für die Lage von Virport. Er ließ sich entsprechende Karten zeigen. Anschließend zeigte Verana ihm ihre Kammer. Sie blieben eine lange Zeit dort und ich kann mir gut vorstellen, dass auf dem weissen Fell des Firunsbären auf ihrerm Lager ein Rahja-Opfer statt fand. Diese Information blieb mir Finn allerdings schuldig.

Ich verbrachte den ganzen Tag damit, in der Bibliothek an einem Schreibpult zu sitzen und alle 104 Sänge des Jurga-Lied´s in hjaldingischen Runen abzuschreiben. Ich wollte die Abschrift schießlich im Original haben. Um Zeit zu sparen, habe ich ich schon bald auf die Verzierungen verzichtet. Jenssei und Finn waren wieder auf dem Weg zum Gasthof, als Finn bei Händlern nach Wurfspeeren fragte. Ihm wurde ein Firnelf empfohlen, ein Händler, der Dinge besonderer Art herstellte. Der Firnelf hieß Gandlariel, hatte eine sehr helle Haut, hellblaue Augen und weissblonde lange Haare bis zu seinem Gesäß. Mit seiner feinfühligen Stimme beriet Gandlariel Finn eine lange Zeit. Dann zeigte Gandlariel drei völlig weisse Wurfspeere mit Widerhaken, die elfisch verziert waren. Sie waren aus Mammuton, dem Elfenbein; aus den Stoßzähnen von mächtigen Mammuts, aus dem eisigen Norden gefertigt. Ein Testwurf auf die Tür eines Nachbarn des Händlers, bestätigte den erheblichen Schaden, den diese Waffe in geübten Händen anrichten konnte. Zudem waren die drei Wurfspeere richtige elfische Kunstwerke. Gandlariel suchte sich aus Finns Geldbeutel die hübschesten Münzen für die Bezahlung heraus. Für die Aufbewahrung der Wurfspeere kaufte sich Finn noch einen ledernen Köcher für Langbogenpfeile. Bei meiner abendlichen Ankunft im Gasthof zahlte ich meinen Anteil für die Vorräte.

29. Tag des Kornmonds im Jahr 2648 JL

Frisch gewaschen und rasiert freute ich mich am frühen Morgen auf unsere Reise mit unserer kleinen Otta [Drachenboot], dem “Seepferdchen”. Wir sechs Helden und die vier Thorwaler Kameraden schafften die unbeschwerte Seereise nach Virport, im Norden von Thorwal-Land an diesem einen Tag. Bei unserer Ankunft am Abend, wurden wir im Hafen von Virport von dem Büttel Thurbold begrüßt. Wir durften die Stadt betreten, unter der Auflage, Travias Gesetze zu achten und die des Jarls und Hetmann von Virport, Garaldske Garulfsson. Das schwörten wir, bei Swafnir. Wir besuchten den Jarl in seiner Halla, erklärten ihm unser Anliegen und fragten auch nach der Kultstätte. Seine Antworten waren sehr enttäuschend, so mussten wir ein wenig Überzeugungsarbeit leisten. Aber nicht heute, dachten wir. Ich wurde aufgefordert, als Skalde, für Stimmung zu sorgen. Ich wollte dem zuerst nicht nachkommen, da ich meine Laute ja aus gutem Grund, in Olport gelassen hatte. Die Harfe Legendensänger, so sagte ich, wäre aufgrund der Witterung hier im Norden nicht gestimmt. Als Beweis bat ich einen der anwesenden virporter Thorwaler auf Legendensänger zu spielen. Einer der virporter Thorwaler nahm Legendensänger in die Hand. Ich erwartete ein schreckliches Kreischen und Klirren, hörte erschreckender Weise aber zwar zusammenhangslose, dennoch liebliche Töne aus Legendensänger erklingen. Noch vor zwei Tagen, brachte ausser mir, keiner der Skalden in der Runajasko einen anständigen Ton heraus. Und nun verhielt sich Legendensänger genau gegenteilig. Mein Grübeln darüber, dass sich der göttliche Draugar [Geist], der wohl in Legendensänger hauste, sich über mich lustig machte, hielt noch an, als ich die Harfe an mich nahm. Ich spielte an diesem Abend auf Legendensänger meine Saga und entsprechende Musikwünsche.

Währenddessen sprachen meine Kameraden mit einem alten Mann in der Halla, in der Hoffnung, etwas über Jandra “Sturmkind” und ihre Erlebnisse in Virport oder der Kultstätte herauszufinden. Er hieß Ansgar Einarsson. Er berichtete von einer Ilvi und einem Bauern, namens Hägar die beide etwa in seinem Alter waren, und die uns vielleicht weiterhelfen könnten. Dann durften wir in der Halla des Jarls schlafen.

(An dieser Stelle beendeten wir den Spielabend)

[Wir bekamen jeder 150 AP und eine spezielle Erfahrung auf Zechen für diesen Spielabend]

Danke an Rike (Fenja), Claas (Finn), Christian (Jinssei), Henning (Jorgan), Stefan (Coran) und unseren Spielleiter Frerk.

Dirk Otto (Tjure) für Ludo Liubice

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