Das Schwarze Auge (4.1) Spielabend vom 07.04.2020 “Wenn Helden Pläne schmieden…”

Das Schwarze Auge (4.1) Spielabend vom 07.04.2020 “Wenn Helden Pläne schmieden…”

[Bild: de.best-wallpaper.net]

Es ist im Kriege alles sehr einfach, aber das Einfachste ist schwierig.“ Carl von Clausewitz, preussischer Generalmajor und Militärwissenschaftler (1780 – 1831)

Aus den Tagebücher, Liedern und Texten des thorwalischen Skalden Tjure Fenrirson, chronologisch und nach seiner Priorität geordnet.:

„Manches von dem ich hier berichte, habe ich erst später erfahren.“ T.F.

26. Tag des Heimamonds [Efferd] im Jahr 2648 JL [1021 BF]

Um unseren Veidimader [Jäger] Jinssei stand es nach der Schlacht um „Gulbladdirstadir“ nicht gut. So nahm sich der Goldi Olgi seiner Gesundheit an. Jinssei wurde im Langhaus versorgt. Von den Angreifern hatten vier Rekker [Kämpfer] überlebt. Alle Gefangenen waren zumindestens leicht verletzt. Sie wurden in das Grassodenhaus gebracht. Die Hersir [Sippenoberhaupt] Katlar verhörte die vier Gefangenen. Wir fünf Abenteurer waren, bis auch Jenssei natürlich, dabei anwesend. Die Gefangenen zeigten sich trotz Drohung von Gewalt, nicht eingeschüchtert oder auf irgend eine Weise kooperativ. So sahen wir zu, wie Katlar einen Gefangenen nach dem anderen mit einem Messer, den Hals durchschnitt, der ihre Fragen nicht beantwortete. Der Anführer der Angreifer erwies sich, als einer der bereits im Kampf getöteten Hjaldinger. Später fanden wir Jenssei im Langhaus vor. Ich legte ihm gefundene Pfeile und die Reste eines Umhangs, den ich auf dem Dach des Langhauses gefunden hatte, neben seiner Schlafstätte im Langhaus.

Unsere Waffen durften wir behalten. Jorgan bekam sogar seinen Magierstab zurück. Das war ein enormer Vertrauensbeweis gegenüber uns. Wir wurden von der Hersir Katlar gebeten, miteinander zu besprechen, ob wir gemeinsam an dem Überfall an dem feindlich gesinnten Hjialdingerdorf teilnehmen wollten. Nach unserer Besprechung sollten wir ihr, unsere Entscheidung mitteilen. Doch diese Besprechung war schwieriger, als gedacht. So wollte ich meine Kameraden dazu überreden, nur mitzumachen, wenn unbewaffnete nicht getötet, sogar von Katlar als Treller [Gefangene] aufgenommen würden, damit sie nicht verhungern. Galdmader [Magier] Jorgan verlies unsere Besprechung. Es war möglich, dass er sich schon entschieden hatte. Uns teilte er seine Gedanken nicht mit. Orm, der Thorwaler dachte über seine eigene Ottajasko [thorwaler Schiffsgemeinschaft] nach, wenn das Dorf an der Küste lag. Er würde den eroberten Ort dann als Ottaskin [Wohnbereich einer Ottajasko] nutzen. Gjaldskaper [Söldner] Finn sagte uns, dass er eine eigene Baronie um den Ort errichten wollte. Der Name „Finnholm“ fiel. Und es war unsere Heilari [Heilerin] Fenja, die einen Kult gründen wollte, sobald wir das Geheimnis um Jandra „Sturmkind“ gelöst hatten. Jandra sollte von Fenja als Eidmutter eingesetzt werden.

Im Langhaus gab es dann ein gutes Essen. Wachen waren auf dem Hof verteilt, um einen eventuellen erneuten Angriff zu verkünden. Und wir durften uns aus der Waffenkammer Waffen aussuchen. Ich bekam ein Wurfbeil zu meinen Hjalsmesser [thorwalisches Emtermesser]. Finn bekam ein Breitschwert. Orm bekam ein Wurfbeil und eine Krötenhaut [Lederweste mit Metallnieten]. Fenja bekam eine Axt. Und wir sahen, dass Jorgan bereits seinen mannshohen Magierstab trug. Jenssei fanden wir schlafend vor. Wir wollten ihn später in unsere Pläne einweihen. Wir halfen nach dem Essen mit, die getöteten Hjaldinger zu begraben. Vorher wurden denen alles abgenommen. Wertgegenstände, Waffen, Rüstungen und Kleidungen. Ich erinnere mich, dass dem einen oder anderen Getöteten sogar die Stiefel ausgezogen wurden, die hier im eisigen Norden, besonders lebensnotwendig waren. Eine Fläche von zehn mal zehn Schritt, weit ausserhalb von „Gulbladdirstadir“ wurde markiert. Zuerst wurde die Stelle von Schnee und Eis befreit. Dann wurde ein nicht einmal zwei Schritt tiefes Loch gebuddelt. Die Arbeit war eine gewaltige Plackerei für jeden, der daran teilnahm und dauerte, bis es dunkel wurde. Die Getöteten wurden herangetragen und in die Kuhle gelegt und die Kuhle wurde wieder zugebuddelt.

27. Tag des Heimamonds im Jahr 2648 JL

Wir schliefen alle gut in dieser Nacht. Unsere Verletzungen heilten ebenfalls recht gut. Ich rasierte mich. Frisch erschienen wir zum Frühstück im Langhaus. Jenssei ging es wieder richtig gut. Olgis Kräutersud hatte ihm sehr gut getan. Wir besprachen uns mit Jenssei und unseren Plänen. Der Veidimader war fast ausser sich und meinte, unsere Fantasiepläne würden niemals umgesetzt werden. Aber bessere Ideen hatte auch Jenssei nicht. Dann rief Katlar uns sechs zu sich. Sie wollte unsere Entscheidungen hören. Jorgan und Jenssei waren die einzigen, die sofort und ohne Bedingungen zustimmten, beim Angriff auf das Dorf mitzumachen. Wir restlichen Vier berichteten von unseren Plänen. Und die Bedingungen lehnte Katlar konsequent ab. Danach stimmten Fenja, Orm und Finn zu, Katlar bei dem Angriff, ohne Bedingungen zu unterstützen. Nur ich blieb bei meinem Standpunkt, es durften keine Unbewaffneten getötet werden. Erneut lehnte Katlar meine Bedingungen ab. Dann gelang es Finn, mich zu überreden, Katlar`s Bedingungen anzunehmen und ich stimmte dem zu. Doch es war zu spät.

Katlar sagte, dass sie mir nicht mehr vertraute. Ich musste in „Gulbladdirstadir“ bleiben. Das hätte ich mir denken müssen. Die Hersir war für das Überleben ihrer Sippe verantwortlich. Diskussionen konnte sie sich nicht leisten. Sonst würde nicht nur ihr Herrschaftsanspruch, sondern auch alle ihre Entscheidungen untergraben, hätte sie mir am Schluss doch noch zugestimmt. Ich musste noch sehr viel über meine Brüder und Schwestern hier in Neu-Hjaldingard lernen, die quasi um ihr Überleben kämpfen. Nicht wie bei uns in Thorwal-Land, wo der oberste Hetmann [thorwalischer Anführer] Tronde Torbenson die Hetleute geeint hatte.

28. Tag des Heimamonds im Jahr 2648 JL

Es wurden zwei Schlitten mit Proviant und Ausrüstung beladen. Das Ziel war der Ort „Eylavir“, wie wir erfuhren. Einer der Rekker [Kämpfer] von „Gulbladdirstadir“ hatte den Hetmann erkannt, der gestern begraben wurde. Währennd ich in „Gulbladdirstadir“ zurück blieb und meine täglichen Aufgaben verrichtete, brach die Gruppe unter der Führung von Tevil mit meinen fünf Kameraden auf. Sie verließen den Hof in nordöstlicher Richtung, grob an der Fjordsküste, nach „Eylavir“. Bei ihnen war auch Kjaskar, Norri und sein Treller Madru, der auf der Bitte von Jorgan dabei war.

Am Nachmittag schlugen sie ein Lager ausser Sichtweite von „Eylavir“ auf. Norri bat Jinssei, mit ihm mitzukommen. Gemeinsam wollten sie sich „Eylavir“ nähern, um einen Blick auf den Ort zu werfen. In Deckung beobachteten sie den Ort, der aus vier Häusern, ähnlich wie „Gulbladdirstadir“, bestand. Mit Langhaus und Bootshaus am Strand. Aus dem Schornstein des Langhauses drang Rauch. Zwei Rekker hielten Wache, indem sie ihre Runden um den Ort schritten. Jenssei meinte, innerhalb der Schneeschneise einen Hund gesehen zu haben. Norri und Jenssei liefen zum Lager zurück. Die beiden Kundschafter teilten, im Lager angekommen, ihre Erkenntnisse mit. Es wurde beschlossen, dass am Morgen der Angriff erfolgen würde. Finn, Jenssei und Orm hielten Wache.

29. Tag des Heimamonds im Jahr 2648 JL

Tevil sagte: „Auf, hungrig kämpft es sich am besten.“

(An dieser Stelle beendeten wir den Spielabend)

[Wir bekamen jeder eine spezielle Erfahrung auf Konstitution und ich bekam eine spezielle Erfahrung auf Singen]

Danke an Rike (Fenja), Claas (Finn), Christian (Jinssei), Henning (Jorgan), Hauke (Orm) und unseren Spielleiter Frerk.

Dirk Otto (Tjure) für Ludo Liubice

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