Das Schwarze Auge (4.1) Online-Spielabend vom 29.12.2020 “Es geht nach Hause & Der Prolog in ein neues Abenteuer“

Das Schwarze Auge (4.1) Online-Spielabend vom 29.12.2020 “Es geht nach Hause & Der Prolog in ein neues Abenteuer“

„Sobald man in einer Sache Meister geworden ist, soll man in einer neuen Schüler werden.“ Gerhart Hauptmann (1862-1946)


[ DSA Thorwaler
By marcbornhoeft ]

Aus dem Reisetagebuch des thorwalischen Skalden Tjure Fenrirsson:

Manches, von dem ich hier berichte, habe ich erst später erfahren. T.F.

5. Tag des Grimfrostmond [Firun] im Jahr 2641JL [1014BF/21Hal]

Wir befanden uns immer noch in der Höhle unter dem Sternenturm. Als Orm, Thalio und ich wieder zu Fenja, Jorgan und Finn zurückgetaucht waren, berieten wir uns, während wir uns wieder anzogen. Wir berichteten, dass wir uns im Ritualraum umgesehen hatten und keinen weiteren Ausgang oder Zugang gefunden hatten. Da wir nichts weiter heraus fanden, beschlossen wir zum Sternenturm zurück zu gehen. Dort angekommen berieten wir uns, was unsere gemeinsame Zukunft anging. Die beiden Thorwaler, die uns im Sternenturm bekämpft hatte, waren in Thorwal-Stadt angeheuert worden. Orm wollte zu deren Sippe in Olport gehen und sich für den getöteten Thorwaler entschuldigen. Demnach wäre womöglich ein Totengeld fällig. Finn und ich fanden es sehr anständig und wir versprachen, Orm Beistand zu leisten. Wir waren alle sehr erschöpft und gingen früh schlafen. Die Wacheinteilung war: Jorgan, Orm, Thalio und zuletzt wieder Jorgan. In der Nacht passierte nichts Ungewöhnliches.

6. Tag des Grimfrostmond im Jahr 2641JL

Nach dem Frühstück wollte Orm noch einen Tauchgang wagen. Er sagte, er könnte es schaffen, tiefer zu tauchen als zuvor und vielleicht noch eine verborgene Kammer, weit unten zu erreichen. Wir gingen gemeinsam zurück zum Wasserbassin. Orm entkleidete sich und tauchte. Nach wenigen hundert Herzschlägen kam Orm zurück. In den Händen hielt er einen Männerfaust großen Kristall. Er sagte, der Kristall war leicht weiß bläulich. Aber von ihm ging kein Licht aus, wie beim Leuchtstein aus Gwen-Petryl. Fenja fiel auf, dass Orm aus der Nase blutete und er hatte Kopfschmerzen. Sie meinte auch, Orm wäre zu lange und zu tief getaucht und behandelte ihn. Orm berichtete, dass er in der untersten Ebene tatsächlich auf eine Kammer gestoßen war. Der Boden war voller Kies und leicht abschüssig, wie ein Strand. Thalio untersuchte den Kristall, doch der Hesindegeweihte erkannte nichts an dem Kristall, was auch wir nicht sahen.

Wir dachten drüber nach, ob Oldifreyd und seine Leute die Olporter Gegend über den Landweg verlassen hatte. Dann müssten sie fast eine Woche Vorsprung haben und wenn wir ihnen folgen, müssten wir im Winter über oder entlang der „Graue Berge“ 100 Meilen bis nach Waskir laufen. Dafür waren wir nicht ausgerüstet. Die Stunde war gekommen, dass wir nicht weiter wussten. Da niemand von uns eine Idee hatte, beschlossen wir, nach Olport aufzubrechen. Wir nahmen aus Radwans Ausrüstung und Aufzeichnungen mit, was wir tragen konnten, erreichten am frühen Abend Olport und betraten die Runajasko. In der Magierakademie hatte die Spektabilität Hadrumir Windweiser schon eine Expedition zusammen gestellt, die uns Sechs am darauffolgenden Tag folgen sollten. Jorgan überreichte Hadrunir zwei der geborgenen Amulette. Eines behielt der Galdmader für sich. Beim anschließenden Rapport berichteten wir Hadrunir alles, was wir erlebt und erfahren hatten. Zusätzlich präsentierten wir ihm auch die Beweise in Form von Aufzeichnungen. Was den Kristall anging, sollten wir lieber einen Zwerg fragen.

In den nächsten Tagen geschah sehr viel. Orm kam meiner Bitte nach, mir bei der Reparatur der Scheune meiner Wirtin, der Instrumentenbauerin Lenis Vanirasdottir zu helfen. Nachdem die Arbeit erledigt war, schien mir Lenis wieder herzensgut. Jedenfalls erwähnte sie mir nie gegenüber wieder das ferne Land Tobrien. Orm, Finn und ich gingen, wie versprochen zur Sippe des getöteten Thorwalers und der Swafnirnovize bat um Entschuldigung. Es wurde ein Hjalding in der Sache einberufen. Das Urteil war: Ein zeitlich festgesetzter  Skoggang [Verbannung] von Orm. Ein Tag und ein Jahr, so war das Urteil, musste Orm Thorwal-Land verlassen. Und zwar so schnell wie möglich, obwohl Finn und ich von den Umständen berichteten. Orm erkannte das Urteil an. Wir machten darauf aufmerksam, dass wir zuerst nach Auriler und dann nach Thorwal reisen wollten, sobald ein Schiff nach Süden fährt. Dann aber würden wir Orm an die Grenze von Thorwal-Land begleiten. Von dann an, sollte der Skoggang beginnen.

In der letzten Friskenmond [Phex] -Woche fuhren wir Sechs mit einem Schiff nach Auriler. Die beiden Thorwaler Walkir und Hjelm, die Jorgan in Thorwal mit den tödlich verunglückten Asleif und Tjorgal angeheuert hatten, waren spurlos verschwunden. Ob es ihnen irgendwie gelungen war, von Olport wegzusegeln, um vor uns die von Jandra benannte „Schatzinsel“ Laskar zu erreichen, verängstigte uns ein wenig. Orm Ingridsson hatte, noch in Olport, seine Weihe zum Swafnirgeweihten bekommen. Von nun an wurde er mit „Euer Gnaden“ angesprochen. Für uns Fünf eine noch ungewohnte Anrede. In Auriler angekommen, gingen Fenja, Finn und ich zum Jarl [gewählter thorwalischer oberster Richter und Verwaltungsoberhaupt eines Bezirkes] der Region. Wir baten um ein Hjalding, um das Urteil über den verhängten Skoggang von Jandra „Sturmkind“ Havallarsdottir rückgängig machen zu lassen. Wir erklärten, dass „Angrimma brei Garda“ ihre einzige Blutsverwandte war und mit Jinssei uns in Virport verlassen hatte. Da es keine Unterlagen oder lebende Zeugen darüber gab, berichteten wir von unseren Erlebnissen. Meine Aufzeichnungen, die Nachforschungen in der Bibliothek der Runajasko und die von mir vorgetragene nun vollständige Saga von Thure Garaldson über das „Sturmkind“ mussten als Beweis reichen. Und bei Swafnirs weißer Fluke, das genügte. Das Urteil dieses Hjalding war, dass das Urteil von damals und damit der Skoggang von Jandra „Sturmkind“ zurückgenommen wurde. Wir drei waren überglücklich; hatten wir uns doch erfolgreich bemüht, dass wir unseren Trygdar-Eider [Treueschwur] eingehalten hatten und dieses Abenteuer endlich ein Ende fand.

1. Tag des Eimond [Peraine] im Jahr 2641JL

Wir legten alle zusammen, um ein Fischerboot zu kaufen. Mit diesem wollte Orm, der wohl von uns Sechs die meiste Erfahrung in der Seefahrt hatte. Er verzichtete auf einen Anteil, wollte aber anständig für die Fahrt als Kapitän bezahlt werden. Doch da gab es einen heftigen Disput. Wir wussten nicht, was er als „anständig bezahlt“ meinte. Wir wüssten auch nicht, ob der Schatz noch auf Laskar auf uns wartete oder ob uns schon jemand zuvor gekommen war. Wir waren uns noch uneinig, als wir die Schatzinsel betraten. Fenja hatte die Stelle markiert und sich gemerkt, wonach sie Ausschau halten musste. Wir gruben an dieser Stelle und holten die drei Kisten heraus. Nach dem öffnen stellten wir grob fest, dass die Kisten randvoll mit allerlei Gold- und Silbermünzen, Perlen und andere Wertgegenstände von Jandras Sigling [Handelsfahrten] gefüllt waren. Es schien nichts zu fehlen.

Angesichts dieses gewaltigen Vermögens hatte es Orm vielleicht bereut, einen Anteil abgelehnt zu haben. Ein großer Teil stand der Schule der Hellsicht in Thorwal zu. Die Magierakademie hatte die Expedition um das Vermächtnis von Jandra „Sturmkind“ finanziert. Dann hatte Jorgan damals jeweils einen Anteil für jeden von uns Sechs und ein Anteil für die Ottajasko ausgehandelt. Coran war auf den Weg von Virport nach Gjalskermund verstorben. Jinssei hatte uns auf der Rückreise in Virport mit Angrimma verlassen. Doch sein Anteil sollte in Thorwal auf den Veidimader warten. Thalio und Orm standen eigentlich keine Anteile zu. Doch Finn und ich plädierten dafür, Orm einen Anteil auszuzahlen. Orm dachte nun doch laut über einen Anteil nach. Doch Jorgan war dagegen. Der Galdmader wollte, dass Orm seinen Preis für die Fahrt nach Thorwal nannte. Wir hatten uns etwa 60 bis 80 Dukaten ausgemalt. Orm sagte „Einhundert Dukaten.“ Alles andere wäre ein Almosen. Das brachte Jorgan auf die brabakische Palme, oder wie das im Sprichwort heißt. „Ich lasse mich nicht erpressen.“ Schimpfte der Galdmader. Es gab wieder einen viel zu langen Disput, bei dem wir anderen uns möglichst raushielten. Das sah ich im Nachhinein als großen Fehler. Hätte ich damals gewusst, wieviel Geld ich in Thorwal bekommen würde, hätte ich das aus meinem Anteil bezahlt und es würde mir nicht wehtun.

Finn und ich gingen nach einer Weile auf Orm zu und baten ihm unsere Hilfe an. Sollte er etwas brauchen, würden wir es ihm kaufen. Das war das Mindeste, denn ohne ihn hätten wir die Queste um Jandra „Sturmkind“ wohl nicht geschafft. Doch auch das sah Orm als ein Almosen im Gegenzug, was wir bekommen könnten. Ja könnten. Das war das Problem. Wir waren immer noch auf dieser Felseninsel und nicht in Thorwal. Es könnte noch viel passieren, auf dem Weg in meine Heimatstadt, befürchteten wir. Dann endlich brachen wir auf. Orm fuhr das Boot mit uns und dem Schatz gen Süden. Wir vermieden es, das Wort „Schatz“ oder „Anteil“ in den nächsten Tagen anzusprechen. Für die Nacht fuhren wir eine Bucht oder einen Fjord an und hielten uns von anderen Booten fern.

8. Tag des Eimond im Jahr 2641JL

Thorwal, die „Stadt der Freien“ war in Sicht. Wir fuhren in den Hafen und Jorgan zahlte dem Hafenmeister die Anliegegebühr mit der Bitte, einen Boten zur „Schule der Hellsicht“ zu schicken und die Nachricht zu überbringen, dass er wieder zurück sei. Der Galdmader erwartete die Spektabilität und einige Bedienstete, die „beim tragen helfen“. So geschah es, dass sehr rasch das Oberhaupt der Magierakademie mit Bediensteten und einem Handkarren erschien. Jorgan erklärte sich und uns kurz und wir verluden die drei Kisten und Gepäck auf den Karren. Dann gingen wir gemeinsam zur Akademie. Der Hetmann der Ottajasko der „Seepferdchen“ wurde hinzugeholt. Schließlich stand ihm ein Anteil aus dem „Schatz“ zu.

Dort angekommen erzählten wir unsere Geschichte der Akademieleiterin, während Fenja sich bemühte, die Details des Schatzes festzuhalten. Ihr ist zu verdanken, dass ich folgendes Ergebnis der Inventur verraten kann:

Perlenkiste: 458 weiße normale Perlen, 113 schwarze normale Perlen, 7 besonders große weiße Perlen, 2 besonders große schwarze Perlen, 1 Halskette: 17 weiße Perlen, 3 schwarze Perlen, Armband: 3 weiße Perlen, 1 schwarze Perlen

Kiste 1: 1527 Dukaten, 23590 Silbertaler, 2 goldene Kerzenständer, 3 Armreifen, 5 Amulette, 7 Goldbroschen, 97 Smaragde, 45 Rubine, 22 Saphire

Kiste 2: 1800 Dukaten, 200 Dublonen, 30000 Silbertaler, 100 Diamanten, 100 Rubine

Kiste 3: 1000 Dukaten, 1000 Dublonen, 1 Gwen Petryl Stein (faustgroß), 30.000 Silbertaler

Am Abend fand eine große Feier in der Akademie statt. Ich musste Jandras Saga wiedergeben und viele Fragen beantworten, wie Jeder aus unserer Gruppe. Nur Orm zog sich früh zurück und ging in den Swafnirtempel.

9. Tag des Eimond im Jahr 2641JL

Wir bekamen unseren Anteil von 2.000 Dukaten. Eine Menge Geld. Was wollten wir damit machen? Ich überlegte lange darüber. Vierzig Goldmünzen entsprachen ein Stein [Kilo]. Das wären 50 Stein an Gold, die ich nicht gewillt war, durch Aventurien zu schleppen. Ich überlegte, was ich brauchte. Da mich Finns Lehrer, der Firnelf Gandlariel nicht in der Kunst im Fernkampf mit dem Kurzbogen ausbilden konnte, hatte ich vor, es mir selbst beizubringen. Ich kaufte also eine entsprechende Ausrüstung. Und zwar bei „Liskolf, der Leise“, der sich immer noch damit rühmt, die Helden ausrüstete, die für Hetmann Tronde Torbensson die Schicksalsklinge, der Anderthalbhänder „Grimring“ ausfindig gemacht und nach Thorwal gebracht zu haben.

Ich kaufte mir: Einen Kurzbogen, eine Ersatzsehne, einen Lederköcher und 20 Pfeile und zwei Wurfbeile. Alles zusammen kostete mir 11 Dukaten, 5 Silbertaler und 4 Heller. Für einen Dukaten ließ ich mich bei einem Schneider neu einkleiden. Meine alte Kleidung nahm ich gewaschen als Ersatzkleidung mit. In der Akademie hatten wir die Möglichkeit, Heiltränke zu erwerben. Da kaufte ich zwei Phiolen a 10 Dukaten. Die passten in meine Tasche am Waffengurt. Dann schleppte ich einen großen Teil meines Goldes zu meiner Familie. Meine Schwester und meine beiden Brüder arbeiteten. Nur meine Eltern waren anwesend. Ihnen erklärte ich die Situation und dass ich 800 Dukaten in Gold bei ihnen lasse. Sie sollten das Gold im Hof oder sonst wo vergraben. Sie könnten sich auch davon bedienen, wenn sie etwas neues erwerben wollen oder das Haus modernisieren. Vielleicht auch meinen Geschwistern etwas davon geben oder deren Kinder, wenn es brauchen. Ich würde Thorwal wieder, für wenigstens ein Jahr, verlassen. Es ginge Landeinwärts, gen Osten. Und ich würde mich freuen, wenn ich wiederkomme, dass von dem Gold noch etwas da wäre. Wenn ich kann, würde ich Briefe schreiben.

Ich ging zum Swafnirtempel um Orm zu besuchen und dem Tempel zwar nicht den 10. Teil aber dennoch 100 Dukaten zu spenden. Es war „Euer Gnaden“ Orm, der die Spende für den Tempel annahm. Ich freute mich sehr für ihn, dass er seine Bestimmung gefunden hatte. Er drängte zum Aufbruch, denn seinen Skoggang nahm er sehr ernst. Wir berieten uns, wie wir weiter reisten. Fenja hatte einen Tipp bekommen, ein Kloster am Saljeth-Weg im Finsterkamm aufzusuchen. Das wäre unser nächstes Ziel. Finn und Fenja wussten nicht, wohin mit ihrem vielen Gold. So fragten wir nach, wo sich die nächste „Nordlandbank“ befand. Dort könnten wir unser Gold in Wechsel eintauschen. Die Pergamente ließen sich leichter transportieren. Das hatte ich jedenfalls vor. Wir sprachen auch darüber, Edelsteine zu kaufen. Auch die würden leichter sein, als Goldmünzen. Die Idee mit der Nordlandbank wurde favorisiert. Die Nächste war in Salzerhaven. Wir planten, dass Orm uns mit dem Boot dorthin fuhr. Jorgan hatte nicht mehr soviel Gold übrig, denn er hatte Schulden bei der Magierakademie, die er nun begleichen konnte. Von Salzerhaven, dass zu diesem Zeitpunkt von Thorwalern besetzt war, konnten wir leicht nach Osten, den Fluss Ingval entlang nach Andergast reisen. In der Stadt könnten wir uns nach Oldifreyd erkundigen. Finn hatte die Idee, nach Winhall zu reisen. Dort könnten wir seine Familie besuchen. Doch das wäre ein Umweg von zweimal 100 Meilen, wenn wir zum Kloster am Saljeth-Weg wollten. Das wollten wir später klären.

10. Tag des Eimond im Jahr 2641JL

Orm fuhr uns mit dem Boot nach Salzerhaven. Jorgan machte Orm den Vorschlag, er könnte das Boot geschenkt bekommen und es gewinnbringend verkaufen. Wir anderen stimmten dem zu. Doch Orm war davon nicht begeistert. Er beriet uns wegen den Zoll und das verwirrte mich sehr, so hatte ich selbst noch nie etwas Wertvolleres, als meine Laute „Sirene“ besessen. Und die brauchte ich in Thorwal-Land nicht verzollen. Wir überlegten us, wie wir die Zollzahlungen umgehen könnten und ich bat Jorgan mit in die Stadt zu kommen. Die anderen hockten lieber auf ihr Geld. Orm fuhr uns an Land in der Nähe der Stadt. Um es kurz zu machen, mietete ich in der Stadt einen Karren, vor dem ein Esel vorgespannt war. Mit dem Karren gingen wir wieder aus Salzerhaven heraus. Wir trafen auf Finn und Fenja. Gemeinsam luden wir unsere drei Goldkisten auf den Karren und verdeckten die Kisten mit unserer Ausrüstung. Fenja lud in ihre Kiste noch die Felle von ihrer Winterausrüstung. Dann ging es wieder zurück nach Salzerhaven. Die Torwachen machten schon erstaunte Gesichter, als sie den Esel, den Wagen und mich wiedererkannten. Jorgan lenkte erfolgreich den Weibel der Stadtwachen ab. Beim Gespräch ging es überwiegend um Pfeiffenkraut. Doch uns anderen gelang es nicht, die Torwachen davon zu überzeugen, dass sich nichts Wertvolles auf unseren Karren befand. Fenja versuchte es mit ihren stinkenden Fellen. Als das nichts brachte, machte ich den verzweifelten Versuch einer Bestechung.

Wappen von Salza & Salzahaven: Silbernes Fischernetz
auf rotem Grund, darüber eine Mauerkrone. [wiki-aventurica.de]

Unsere Festnahme sprach sich schnell herum. Schon bald hatten sich Neugierige um uns, auf dem Hauptplatz der Stadt, versammelt. Jorgan, den man mit uns „Verbrechern“ nicht in Verbindung brachte, entschloss sich, erstmal in der Taverne am Markt, einen Happen zu sich zu nehmen. Orm und Thalio hatten im Hafen angelegt und eine geringe Gebühr bezahlt. Während sie auf die Taverne zugingen, brachten sie die Menschenmenge gar nicht mit uns in Verbindung. Jorgan klärte sie dann auf, als sie in die Taverne kamen. Es war wieder Orm, der für mich Held des Tages, der uns rettete. Er kam zu uns und sprach mit dem Hetmann. Uns dreien würde eine sehr hohe Strafe erwarten, sagte der Hetmann zu Orm. Doch unser Swafnirgeweihte sprach sich für uns aus. Wir sollten ihn auf einer wichtigen persönlichen Mission begleiten. Der Hetmann sagte, dass aber die doppelte Zollzahlung erhoben würde. Der Wert aller Goldmünzen wurde auf 5000 Dukaten beziffert. Das wären dann 1000 Dukaten Zollgebühren statt 500 Dukaten. Fenja, Finn und ich stimmten dem Vorschlag zu. Beide waren selbstverständlich stinksauer auf mich und wollten, dass ich für ein Drittel der Zollgebühren aufkam. Obwohl ich nur 900 Dukaten in Gold „schieben“ wollte. Dreihundertfünfzig Dukaten kamen also von mir. Den Rest teilten sich Finn und Fenja. In der Bank kam man uns sehr entgegen, als wir unser restliches Gold reinschleppten. Wie Fenja und Finn ihr Gold in Wechsel stückelten, weiss ich leider nicht zu berichten. Ich ließ mir vier Wechsel a 100 Dukaten und drei Wechsel im Wert von je 50 Dukaten ausstellen. Die lederne Pergamentrolle für die Wechsel bekamen wir sogar geschenkt. Die Nacht wollten wir hier in Salzerhaven in der Taverne verbringen. Zum Glück und Orms Geschick geschuldet; nicht im Gefängnis.

[An dieser Stelle beendeten wir den Spielabend, außerdem bekamen wir +150 Abenteuerpunkte.]

Danke an Claas (Finn), Christian (Thalio), Hauke (Orm), Henning (Jorgan), Rike [Fenja] und unseren Spielleiter Frerk.

Dirk Otto (Tjure) für Ludo Liubice

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