Das Schwarze Auge (4.1) Spielabend vom 01.10.2019 “Aufbruch in ein neues Abenteuer.”

Das Schwarze Auge (4.1) Spielabend vom 01.10.2019 “Aufbruch in ein neues Abenteuer.”


“…Man sagt: das Schicksal sei ein silbernes Band, welches Orte, Personen und Zeitpunkte miteinander verbindet. Wie Perlen auf einer Schnur werden sie von höheren Mächten aneinander gereiht; ohne Chance auf einen Ausbruch oder Flucht. Jene, die so von den Göttern berührt wurden, werden Helden genannt. Und von ihnen handeln die großen Geschichten und Lieder dieser Welt…”

… von Feder, Feramin, Koali und Rerion aus dem Intro der Saga “Im Auge des Drachen”.

Aus dem Reisetagebuch des thorwalischen Skalden Tjure Fenrirson: 10. Tag des Kornmonds [Rondra] im Jahr 2648 JL (nach Jurgas Landung) [1021 BF]:

Ich war wieder in Thorwal-Stadt angekommen. Hier, am Meer der sieben Winde, wo ich vor 27 Winter zur Welt gekommen war, wollte ich Rast und Ruhe einlegen, nach der wochenlangen Reise, die ich dem Flusslaufs des Bodir bis zu dessen Mündung in Thorwal, folgte. Nun hörte ich ich am Stadttor davon, dass die “Sturmkinder-Ottajasko” einen Skalden- und Bardenwettbewerb für den heutigen Tag ausgerufen hatte. Ich war begeistert, meine Ruhezeit auf später zu verschieben und begab mich zu jener Gemeinschaft, die dafür bekannt war, die jüngste Ottajasko in Thorwal zu sein, da sie ursprünglich aus Prem stammte. Die Sturmkinder-Ottaskin [28] besaß eine eigene Schankstube und eine Brennerei, die einen süßen Honigschnaps herstellte. Dem berühmten “Premer Feuer”, der “Hjalske-Sippe”, die ebenfalls aus Prem stammte und ihr alkoholisches Meisterwerk aus Rüben herstellte, gleich sollte der Honigschnaps ebenfalls von hoher Qualität sein. Beim Eintreffen zeigte man sich begeistert, mich in der Gemeinschaft begrüßen zu dürfen und ich hatte keine Zeit, mir Gedanken zu machen, ob ich nun eine Ode vortragen, oder ein Trinklied anstimmen sollte. Jedenfalls kam der Barde vor mir endlich zum Schluß, zur Begeisterung des Publikums und er bekam seine Belohnung in Form eines Bechers voll Honigschnaps. Ich war dran und ich begleitete mich mit meiner Laute, die ich liebevoll “Sirene” nannte. Ich hatte kaum Zeit mich vorzustellen. Das Publikum wollte unterhalten werden. Also begann ich mit der “Ballade vom betrunkenen Ork”. Ein Stimmungslied, mit dem ich das furchtlose thorwalische Volk immer wieder in Trinkerlaune brachte, sehr zur Zufriedenheit der Veitingamader [Wirte], muss ich sagen.

Stadtplan Thorwal
Als ich endete und der nächste Barde sein Können präsentieren durfte, wurde ich mit zahlreichen Krügen voll Bier, Met und Schnaps belohnt. Ein Freudenfest für meine Leber. Zwei dralle thorwalische Schönheiten hatten sich zu mir gesellt. Sie hießen Gundrid und Angar. Ich erlaubte ihnen, sich von meinen alkoholischen Getränken zu bedienen und sie taten es mit den berühmten Worten eines jeden Thorwalers: “Das Wohl.” Ich erblickte unter den Gästen einen thorwalischen Galdmader [Magier], eine blonde Schönheit mit einer lebendigen, ein Schritt langen Schlange um den Hals und ein paar unterschiedlich bewaffnete Mittelreicher. Während dessen wir dem Barden lauschten und ins Gespräch kamen, überfiel mich der Hunger und ich bat Angar, mir doch bitte einen Teller mit essbaren zu bringen. Sie war zwar enttäuscht darüber, als Dienstmädchen mißbraucht zu werden, dennoch tat sie, was ich ihr auftrug. Ich hoffte auf einen Teller voll mit Fleisch oder Würste und reichlich heissen Kohlkraut in Essig. Angar aber kam mit einen tiefen Teller heisser Suppe auf mich zu. Sie passierte einen rothaarigen Thorwaler, der sie überraschend am Arm festhielt. Ungünstiger Weise genau vor mir. Angar verlor kurz das Gleichgewicht und schüttete den gesamten brühed heissen Tellerinhalt genau über meinen Schritt. Da ich Gundrid immer noch an einen Arm festhielt und ein Honigschnaps in der anderen Hand hielt, konnte ich nicht ausweichen. Meine edelsten Teile unterhalb meines Bauchnabels schmerzten. Ich schrie auf und Angar tat es nicht einmal richtig leid. Selbst Gundrid hörte ich kurz auflachen und dem rothaarigen Thorwaler, dessen Name ich nicht kannte, war es egal, was er mir antat. Er schimpfte Angar sogar an, sie sollte es lassen. Was lassen? Egal. Ich forderte ihn zu einem waffenlosen Holmgang [Zweikampf] vor den Toren der gastgebenen Ottajasko heraus. Ich wollte allen zeigen, dass man so etwas nicht ungeschoren mit mir machen konnte.
 
Der Rothaarige wollte den Holmgang gleich hier klären, ungeachtet dessen, den traviagerechten Frieden und Schutz der Gastgeber zu mißbrauchen. Mir sollte es recht sein. Man erzählte sich später, dass unglaubliche Summen auf den Ausgang dieser Partie gewettet wurden. So sagte man mir später, dass der Galdmader auf mich gesetzt hatte, während ein mittelreichischer Gjaldskaper [Söldner] gegen mich eine hohe Summe gesetzt hatte. Ich zog meine Jacke aus und bat Gundrid, auf meine Sachen aufzupassen. Offenbar war der Rote zu betrunken, um mich zu treffen. Dank meiner Ausbildung am waffenlosen Kampfstil der Hammerfaust [Boxen], gelang mir nach sehr kurzer Zeit, eine sehr gelungene Gerade mit meiner rechten Faust. Es war dem Roten unmöglich, meinen Schlag auszuweichen oder zu parieren. Ich traf ihn genau ins Gesicht und schon lag er mit blutiger Nase am Boden. Angar nannte ihn nun Tjorben. Der Ausgang wurde für Tjorben geöffnet und sein bewusstloser Körper aus der Ottaskin getragen, während ich mit Applaus und zahlreichen weiteren alkoholischen Getränken gefeiert wurde. Ich sah, wie zahlreiche Münzen die Besitzer wechselten, während ich wieder meine Jacke anzog und einen kräftigen Schluck Met aus einem Becher nahm, den mir Gundrid anbot. Auch der Galdmader kam auf mich zu. Ich sah Freude in seinem zerschundenen Gesicht, dass er versuchte, unter seiner Kaputze zu verbergen und er bot mir seine Dienste an, meine Hose von dem riesigen Suppenfleck auf meinem Schritt magisch zu reinigen. Ich stimmte seinem Vorhaben zu und er rieb wohl genze zwei Minuten lang an meinen Hosenbeinen mit seinen Händen herum, während er in einer für mich fremden Sprache einen Vers rezitierte. Obwohl es sich gut anfühlte, hatte ich des langen Zeitaufwandes wegen, ein ungutes Gefühl dabei, weil uns alle Anwesenden dabei beobachteten.
 
Doch ich sah, dass es gut war. Das Ergebnis war nach diesen zwei Minuten des reibens an meinem Beinkleid, eine wirklich saubere weissblau gestreifte Hose, wie ich sie seit dem Kauf, von vor ein paar Wintern, nicht mehr erblickt hatte. Nicht nur der Fleck war verschwunden, sondern auch sämtlicher Schmutz, der mich seit Wochen, seit dem Aufbruch vom Dorf Bodon, nahe des Bodirstieg, begleitet hatte. Ich bedankte mich beim Magier, der den Dank annahm und zufrieden die Ottaskin verließ. Die blonde Frau mit der Schlange um den Hals ging ihm nach. Der Galdmader rempelte dabei versehentlich den Mittelreicher mit der seltsamen Stangenwaffe an. Dieser stieß gegen einen fremden Thorwaler, der wohl den Inhalt seines Bechers verschüttete; so schien es. Es kam zum Streit, der dadurch geschlichtet wurde, dass der Mittelreicher dem Thorwaler ein Freigetränk ausgab. Der Rest feierte mit den Sturmkindern-Thorwaler weiter und es floss zahlreich Bier, Met und der Honigschnaps. Zum Abend hin verließ mich auch leider Gundrid, da ich mich mit dem Mittelländer anfreundete, der diese ungewöhnliche Stangenwaffe besaß. Da mich Kriegskunst nicht weiter interessierte und der Mittelländer einen für mich fremden Akzent sprach, war es ungewöhnlich aber nicht sehr schwierig für mich, sein Gerede zu folgen. Ich fragte ob seiner Waffe nicht nach. Ebenso musste es umgekehrt für ihn gewesen sein. Denn ich tat mich auch manchmal schwer, mich für andere Nicht-Thorwaler verständlich auszudrücken, wenn ich unter meinesgleichen war. Er stellte sich als “Jinssai Maka Hanta” vor, was mir deutlich zu lang erschien und ich ihn seitdem nur mit Jinssai ansprach. Er stammte ursprünglich aus der östlich gelegenen großen Insel am Perlenmeer, “Maraskan” und lebte seit seiner Jugend im Mittelreich, als Veidirmader [Jäger]. Er war nicht älter als ich, 181 Halbfinger groß und hatte braune Haare. Zudem trug er als Fernwaffe einen Kurzbogen und hatte diese Stangenwaffe dabei, die als “Menschenfänger” bekannt war. In letzter Zeit verdiente er sein Unterhalt als Kopfgeldjäger. Wir durften uns für die Nacht, im Langhaus der Ottaskin, ein Lager teilen. Ich bestand darauf, dass Jinssai mein Lager bekam und ich in meinem Schlafsack neben dem Lager nächtigte. Wir ruhten sehr bequem und lange.
 
11. Tag des Kornmonds im Jahr 2648 JL
Am nächsten Tag wusch und rasierte ich mich, denn ich achtete immer sehr auf meine Reinlichkeit und es gab zum Frühstück leckeren Haferbrei mit Honig darin. Ich fühlte mich wieder, wie bei meiner Mutter, bei der ich mich auch mal wieder melden wollte. Jinssai gefiel das Essen nicht so gut. Ich machte Jinssai den Vorschlag, die Magier-Akademie in Thorwal aufzusuchen. Ich wollte den Galdmader genau kennen lernen, der meine Hose mit einem Zauber gereinigt hatte. Da Jinssai nichts besseres zu tun hatte, wollte er mit mir gehen. Ich bedankte und verabschiedete mich vom Hetmann der Sturmkinder-Ottajaske. Wir verließen mit unserer Ausrüstung die Gemeinschaft und trafen vor dem Tor auf den mittelreichischen jungen Gjaldskaper Finn Kerkel, der beim letzten Holmgang gegen mich gewettet hatte und einen reisenden jungen Kaupmader [Händler] namens Coran Spichbrecher, so schien mir. Finn war mit Schwert, Skjald [Schild] und Speer bewaffnet. Er war derjenige, der mir am Abend zuvor, zuerst Gundrid und dann noch Angar abspenstig machte. Zum Trost blieb mir, Travia sei dank, der Honigschnaps und Jinssai. Coran war 160 Halbfinger groß, hatte schwarze Haare und trug ein Kurzschwert. Gemeinsam hatten sie die letzte Nacht in einem Gasthaus in Thorwal verbracht. Coran sprach davon, seinem Onkel, der mit Fellen und Pelze handelte, in der Hafenstadt “Kendrar”, die südlich von Thorwal-Stadt lag, etwas wichtiges und wertvolles zu überbringen. Dafür benötigte Coran einen sicheren Begleitschutz. Ich schlug dem jungen Kaupmaderssohn vor, vielleicht noch einen Galdmader mit zu nehmen, denn im südlichen Teil Thorwals pflegte man einen rabiaten Umgangston, seit die Thorwaler das reiche Kaupmadersstädtchen den Nostianern im Jahre 2628 JL “abgenommen” hatte und seitdem die südlichste Stadt Thorwals war. Coran stimmte dem Vorhaben zu und so gingen wir gemeinsam zum Haus der Galdmader.
 
Obwohl ich in Thorwal als Kind aufwuchs, war ich nie bewusst in die Nähe des Hauses der Galdmader gegangen. Wir Thorwaler waren sehr abergläubisch und gingen den meisten Gesellen der Zauberkunst aus dem Weg und auch deren Behausungen. Das wurde mir von klein auf beigebracht. Eine steinerne hohe Mauer umschloß das Gelände der Akademie [20]. So erblickten Jinssai, Coran, Finn und ich gemeinsam den Eingang der “Magische Akademie zur Erforschung seherischer Phänomene sowie deren Umsetzung Neu-Hjaldingard”, wie es auf dem Kupferschild, neben der doppelflügigen Tür stand. Ein Thorwaler hatte wohl in den Stein darunter in kleinen Kusliker Lettern “galdsMada” geritzt. Und dann noch falsch. Egal, wir klopften am eisernen Türklopfer. Gleichzeitig ertönte, für uns kaum hörbar, eine kleine Glocke auf dem Gelände und kurz darauf erschien ein Bediensteter. Wir wollten unser Anliegen rasch klären und so möchte ich nicht umschweifig davon berichten, denn schließlich bekamen wir den Galdmader zu Gesicht, der meine Hose reinigte. Es stellte sich heraus, dass er Jorgan Merson hieß. Er hatte schwarze Haare und trug zwei sichtbare Narben im Gesicht, die ihn ein wenig unansehnlich machten. Die Verhandlungen mit ihm und seinem Vorgesetzten, dem Meistari [Magister] dauerten sehr lange und wir Vier wurden leider dazu genötigt, die nächste Nacht gemeinsam in dem Gasthaus “Zum Kupferkessel” zu verbringen. Ausserdem wurde zwischen der Akademie, Jorgan und Coran eine Zahlung von fünf Mittelreichischen Dukaten abgemacht. Davon musste der junge Kaupmaderssohn einen ganzen Dukaten im Vorraus an die Akademie zahlen. Wir vier machten dann noch diverse Einkäufe für die Reise, und nächtigten dann in einem Gasthaus in Thorwal.
 
12. Tag des Kornmonds im Jahr 2648 JL
Der Veitingamader des Gasthauses verkaufte uns einige Proviantpakete, die uns noch fehlten. Dann gingen wir zur Hellsicht-Akademie, um Jorgan abzuholen. Zu unserer Überraschung wurde er von der blondhaarigen Frau mit der Schlange um den Hals begleitet, die nun auch uns alle nach Kendrar begleiten wollte. Bei ihr handelte es sich um eine Seidkona [Hexe], namens “Fenja Ulfaran”. Sie hatte langes blondes Haar, stammte wohl aus dem Mittelreich und trug ein schlichtes Kleid. Ich erfuhr während der Reise, dass sie in Thorwal in der Bibliothek nach einer Thesis suchte, um einen besonderen Zauber zu beherrschen. Dort in der Bibliothek haben sich Fenja und Morgan näher kennen gelernt. Natürlich nur rohalsmäßig. Klar, was sonst. Ihre Schlange nannte sie übrigens “Apophis”. Der Magier ging voran, ich folgte ihm. Zu sechst verließen wir Thorwal mit der Ferja [Fähre, 14] über den Bodir in südlicher Richtung, die Stadt Thorwal.
 
Die Reise führte uns zu Fuß auf der Küstenstraße entlang, am Meer der sieben Winde, in Richtung Süden. Ich begann mir Notizen für meine “Ode an die Reisegruppe” zu machen, da wir so eine bunte Truppe waren. Wir kamen an der Ortschaft Serske an, wo wir eine kurze Mittagsrast machten. Danach reisten wir weiter, bis an diesem Abend nach Merske. Dort nächtigten wir in einem Gemeinschaftsschlafraum des Gasthauses “Travias Einkehr”. Ich konnte den Veitingamader dazu überreden, uns Sechs für umsonst nächtigen und bewirten zu lassen, wenn ich seine Gäste unterhalte. Er stimmte meinem Vorschlag zu, wenn ich es schaffe, zusätzliche Gäste anzulocken. Also begann ich meinen Auftritt mit der erfolgreichen “Ballade des betrunkenen Ork”. Danach folgten meine melodische Version und Höhepunkte des 104 Sängen langen “Jurga-Lied”, welches die legendäre Fahrt der Hjaldinger unter “Jurga Tjalfsdottir” nach Aventurien, beschrieb. Abschließend besang ich die mir erst kürzlich beigebrachte, romantisierte “Ode des Zyklopenschwertes Grimring”, bevor die Waffe von den Helden des Hetmanns gefunden wurde. Selbst ich hatte bei meinen letzten wunderschön geungenen Zeilen ein wenig Tränen in den Augen. Mit diesen romantischen Eindrücken gingen alle Gäste anschließend schlafen. Auch der Veitingamader und meine Kameraden waren sehr zufrieden. Ich hatte für freie Kost und Logis gesorgt.
 
13. Tag des Kornmonds im Jahr 2648 JL
Wieder reinigte ich mich gründlich und rasierte meine neu entstandenen Bartstoppeln ab. Nach dem hervorragenden Frühstück mit Haferbrei und Honig wollten wir aufbrechen. Jinssai beschwerte sich, wegen des Frühstücks. Es war, seiner Meinung nach zu karg. Ausserdem wunderte er sich, warum die Thorwaler alle so riesig und kräftig waren, obwohl sie täglich so ein erbärmliches Frühstück bekamen. Ich dachte kurz darüber nach, ihn und den Gjaldskaper über das Geheimnis der kräftigen Thorwaler aufzuklären. Doch dann besann ich mich eines besseren, sandte ein Stoßgebet zu Swafnir [Gott der Thorwaler] und behielt das Geheimnis für mich. Jinssai und Finn würden es bestimmt bald heraus bekommen. Die Reise ging weiter. Noch am Vormittag passierten wir Efferdûn. Am Abend wollten wir in Svafdûn sein. Doch auf dem Weg passierten wir eine Gruppe von fünf mit Helmen, Skjalden und Äxten bewaffneten Thorwaler, die uns entgegen kamen. Diese waren schlecht gelaunt und provozierten den Magier Jorgen, der, wie immer, voran ging. Leider provozierte Jorgan zurück. Ein freundliches “Swafnir zum Gruß”, von mir, schienen sie zu ignorieren. Wir hatten die Rekker [Kämpfer/Krieger] schon ein paar Schritt hinter uns gelassen, als sie sich ohne Vorwarnung positionierten und ihre Waffen und Skjalden zum Kampf bereit machten. Unsere Blicke gingen nach hinten und schon stürmten sie auf uns zu. Wir bildeten schnell eine Kampflinie. So wie ich es als Jugendlicher bei den Verteidigungsübungen in Thorwal gelernt hatte. Wir machten uns kampfbereit. Auf alles gefasst.
 
Mir gelang es noch, eines meiner Wurfbeile auf einen heranstürmenden Rekker zu werfen, doch ich verfehlte ihn. Die zusätzliche Ausrüstung musste mir zu schaffen machen. Glücklicher Weise konnte ich mein Hjalsmesser [thorwalisches Entermesser] schnell ziehen. Trotzdem erwischte mich eine Attacke meines Gegners. Bei den anderen sah es auch nicht besser aus. Fast jeder von uns bekam von dem thorwalischen Angriff Schaden ab. Jinssei hatte Schwierigkeiten, seinen Menschenfänger wirksam gegen seinen Rekker mit dem Skjald einzusetzen. Nur nicht Finn, der ebenfalls mit Skjald und sogar mit seinem Speer kämpfte. Finn machte erheblichen Schaden an seinen Gegner. Ich machte mir Sorgen um Fenja. Ich konnte sie nicht sehen. Setzte sie ihre Schlange ein? Jorgan streckte seinem Gegner seine Hand entgegen und rief “HORRIPHOBUS”. Dieser und ein paar andere Rekker zogen sich danach zurück und bildeten ein Skjaldborg [Schildwall] um ihren verletzten Rekker, den Finn getroffen und wohl schwer verletzt hatte, vor uns zu schützen. Sie riefen, wir sollten verschwinden. Dann sah ich Fenja und Coran, die beide verletzt waren. Sie flohen wirklich in Richtung Süden. Der Skjaldborg hielt stand und wir restlichen vier konnten wirklich nicht viel dagegen ausrichten. Unser Auftrag, Coran Spichbrecher zu beschützen, hatte vorrang und so musste ich mein Wurfbeil abschreiben. Ich legte meine freie Hand auf die Schulter von Jorgan und riet ihm, von den Farandmadr [Landstreicher] abzulassen. Dieser Sieg fühlte sich nicht wie ein Sieg an. Wir hatten überlebt; mehr nicht. Das war wichtig, denn sonst könnten wir unsere Geschichte nicht weiter erzählen. Am Abend erreichten wir, wie geplant, Svafdûn.
Thorwal und Umgebung.
(An dieser Stelle beendeten wir den Spielabend)
 
Danke an Rike (Fenja), Stefan (Coran), Henning (Jorgan), Claas (Finn), Christian (Jinssai) und unseren Spielleiter Frerk.
 

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