Das Schwarze Auge (4.1) Spielabend vom 14.01.2020 “Die verbotene Saga”

Das Schwarze Auge (4.1) Spielabend vom 14.01.2020 “Die verbotene Saga”

“Einigen wir uns auf Unentschieden.” aus Die Ritter der Kokosnuss (GB, 1975)

Gelehrte


Aus den Tagebücher, Liedern und Texten des thorwalischen Skalden Tjure Fenrirson:

26. Tag des Kornmonds [Rondra] im Jahr 2648 JL [1021 BF]

Jennsei und ich waren fast den ganzen Tag im Wald, nahe Olport, auf der Jagd. Unser Ergebnis konnte sich mit ein wenig Kleinwild sehen lassen. Ich lernte dabei ein wenig von unserem Jäger das Leben in der Wildnis. Und ich habe mir zahlreiche Notizen gemacht, die für eine “Ode an den Jäger” reichen.

27. Tag des Kornmonds im Jahr 2648 JL

Unser Galdmader [Magier] Jorgan und der Gjaldskaper [Söldner] Finn waren wieder gesund. Auch unsere Seidkona [Hexe] Fenja trat von Wind und Wetter zerzaust in Selmas Gasthof ein, um sich bei uns am Tisch aufzuwärmen. Mir fiel auf, dass ihre Schlange Apophis, die Fenja ständig um ihren schlanken Hals trug, beinahe tiefgefroren war. Beide rochen sie nach dem Meer. Jorgan und Fenja beredeten sich lange, wobei etwas namens “Teleport” oder so ähnlich, die Rede war. Sie fragte nach Coran, unserem Kaupmadersson [Sohn eines Händlers]. Jenssei und ich konnten berichten, dass Coran, seit unserer Ankunft in Olport, unterwegs zu seinem Herrn war, um die Schriftrolle zu überbringen. Wir durften dabei nicht anwesend sein und es würde möglicher Weise zwei oder drei Tage dauern, bis Coran wieder zu uns stieße. Fenja vergewisserte sich, dass unsere vier Thorwaler Walkir Thorgalsson, Asleif, Tjorgal und Hjelm nicht in unsere Richtung blickten. Dann rückte sie mit einer Überraschung heraus, indem sie jeden von uns vier, einen Beutel mit Goldstücken übergab und erklärte uns, das stammte aus dem Schatz von der Insel Laskar. Ich schaute kurz in den Beutel und erblickte 10 Mittelreichische Dukaten. Ich stellte das nicht in Frage, sondern erfreute mich, wieder etwas Geld in der Tasche zu haben. Davon gab ich 3 Dukaten, Finn und einen Dukaten Jorgen. Damit war ich schuldenfrei. Wir bedankten uns für Fenjas Mühe. Dann tauschten wir uns gegenseitig aus. Jenssei und ich berichteten, was wir am 25. Tag des Kornmonds in der Skaldenhalla [Haus der Skalden] erlebt hatten.

Nach dem Mittag machten wir uns zu fünft auf, zur Runajasko [Magierschule in Olport], um gemeinsam die Skaldenhalla zu besuchen. In dem großen Versammlungsraum der Halla waren 18 Skalden, der hohe Swafnirgeweihte Starkad Erwiderer und zwei Galdmader der Runajasko, Haldrunir Windweiser und Iskir Ingibirsson, anwesend. Sie alle waren dem Ruf von Askir Vandradsson, dem Leiter der Skaldenhalla gefolgt. Wir wurden kurz vorgestellt und ich sollte unser Anliegen vortragen. Ich begann mit unseren Erlebnisen in der Hafenstadt Kendrar und dem ersten Treffen mit dem Skalden Thure und erwähnte zugleich Jandra “Sturmkind” Havallasdottir und dass ihre Sage vervollständigt werden sollte.Dann ließ ich dem Skalden Bjarne Randirsson auf der Handharfe “Godsögnsvanir” [Legendensänger] spielen. Als er die Saiten von Legendensänger berührte, erklang ein schreckliches Kreischen, anstatt den herrlichen Tönen, die diese Harfe sonst erklingen ließ. Ich selbst wollte auf Legendensänger spielen und die unvollendete Saga vortragen. Doch schon kam es zu einem Eklat. Bevor ich die Saga mit Legendensänger anstimmen konnte, um damit unser Anliegen zu untermauern, verließen drei Skalden unter ihren pöbelnden Rufen, dass wir gegen Gesetze verstoßen, wenn wir die Saga vortragen, die Halla.

Ihnen war nicht zu helfen, alle Versuche sie umzustimmen, half nichts. Ich trug dann die Saga ohne die drei Skalden mit Legendensänger vor. Herrlichste Töne, bei denen einem die Tränen aus den Augen flossen, brachte ich mit Legendensänger zu Tage. Und als ich die Saga beendete, herrsche zunächst andächtiges Schweigen, denn die letzten drei Strophen klangen düsterer. Erneut wurde sich Legendensänger genauer angesehen. Haldrunir und Iskir fanden heraus, dass die Harfe selbst nicht magisch war. Jedoch die Runen, die die Harfe verzierten, waren magischen Ursprungs und sie standen für Wohlklang, Ehre, Treue und Freundschaft. Die Skalden innerhalb der Halle waren sich uneinig, ob man die Saga vortragen dürfte oder nicht. Wir Helden sahen uns verpflichtet, bis auf Jorgan vielleicht, sowohl Jandra Sturmkinds Ehre wieder herzustellen, indem wir bewiesen, dass ihr Unrecht getan wurde, als auch die letzte Strophe, also das Ende ihrer Saga zu schreiben und vorzutragen. Dazu musste ein neues Hjalding [Versammlung stimmberechtigter Thorwaler] entscheiden. Doch es gab auch unter den verbliebenen 15 Skalden noch Skeptiker. Finn bemühte sich, die Skeptiker umzustimmen, indem er begann, auf ihre Argumente einzuwirken. Damit erreichte er zumindest, dass wir möglicherweise Auserwählte waren. Askir war auf unserer Seite. Und das zählte schon sehr viel. Seine Unterstützung motivierte viele Skalden, auch uns und unsere Unternehmung zu unterstützen.

Eine Skaldin berichtete, dass in einer ihr bekannten Saga, eine nicht namentlich erwähnte Ottajasko [Schiffsgemeinschaft] im Eis gegen einen Westwinddrachen kämpfte. Die Mannschaft war auf der Suche nach einem schwarzen Zauberer. Sie berichtete weiter und als wir ihrer Saga lauschten, erkannten wir in der Beschreibung der Seefahrer und Kämpfer unsere alten Kameraden Garda, Baerwalla und Chanka wieder. Der Skalde Finn Jornosson berichtete von einer Legende. Eine “Geschichte über das Böse”. In der Nähe von Virport sollen unheilige Dinge geschehen sein. Dieser Ort lag nördlich von Olport und war über dem Meer gut zu erreichen. Der Skalde Finn berichtete, unterlegt mit düsterer Musik, von einer Kultstätte, unweit der Stadt entfernt. Weiter drehte es sich in der beinahe unendlichen Diskussion mit den Skalden darum, ob die Saga um Jandra Sturmkind aufgeschrieben werden durfte. Ich bechloss es zu tun, wenn ich die Gelegenheit dazu bekam und wir die letzte Strophe erfahren würden. Dann beschloss Askir uns zu verkünden, dass es wohl ein göttlicher Auftrag an uns Helden wäre, die Saga zu vervollständigen und unseren Teil dazu beisteuern; den Hinweisen, die “Legendensänger” uns gab, zu folgen. Darauf folgte ein grosses Festmahl. Und spät am Abend trafen wir in Selmas Gasthof auf Coran.

(An dieser Stelle beendeten wir den Spielabend)

Danke an Rike [Fenja], Claas (Finn), Christian (Jinssei), Henning (Jorgan) und unseren Spielleiter Frerk.

Dirk Otto (Tjure) für Ludo Liubice

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