“Die Grüne Grenze – Teil 2: „Die Leiche” (Cthulhu-Spielabend vom 06.03.2020)
„Ironie ist die letzte Phase der Enttäuschung.“
Anatole France, französischer Schriftsteller. (1844-1924)
Der 47jährige Computerprogrammierer und Techniker Carl Jansson, von seinen Freunden „C.J.“ genannt, erzählte seinen Freunden von seinen Traum; den letzten Eindrücken des Mordopfers Marie Weber. Seine Freunde waren Kriminalkommissar Jan Barbus (32)und der Pathologe Dr. Dr. Theodor Grimm (38). Das hiesige Polizeipräsidium teilte Jan mit, dass die Ergebnisse der DNA-ANALYSE unter Marie´s Fingernägel analysiert waren. Sie gehörten zum Vorbestraften Stefan Kirchner (59), der zur Tatzeit 21 Jahre alt war. Lt. Akte gehörte Stefan zu den Verdächtigen, denn Marie Webers Eltern beschuldigten Stefan damals, etwas mit dem Verschwinden ihrer Tochter zu tun gehabt zu haben. Marie´s Mutter Edeltraut lebte heute in Fulda. Die drei Investigatoren besuchten sie. Sie fanden ein Gruppenbild von Maria mit Stefan zusammen. Offenbar gingen die jungen Leute beide miteinander. Sie erfuhren, dass Stefan eine Stiefmutter namens Lilli Kirchner (70) und eine Halbschwester namens Yvonne Hoffmann (40, geborene Kirchner) hatte. Er selbst war nicht auffindbar. Jan veranlasste eine Fahnung nach Stefan. Die Investigatoren fanden das Tagebuch von Marie Weber. Darin stand, dass Marie sehr glücklich mit Stefan war. Es gab gelegentlich Streit. Sie wollten essen gehen. Sie hatte sich die Pille und Kondome besorgt.
Inzwischen waren örtliche Polizei-Kollegen von Jan bei Yvonne, um sie zu verhören. Dann erreichte Jan die Meldung, dass Stefan Kirchner endlich aufgefunden war. Man hatte Stefan in ein Polizeirevier nach Bad Neustadt gebracht. Die drei Investigatoren fuhren dort hin, um Stefan zu verhören. Dabei spielten Jan und Theo die Nummer: „Guter Cop – böser Cop“, wobei für C.J., der dieser Szene lauschte, zuerst ncht klar war, wer hier welche Rolle übernahm. Natürlich war ihm dann klar, dass Jan der „Gute“ war, während Theo den „bösen Cop“ imitierte. Doch sie bekamen nicht viel mehr raus, als was Stefan lt. Akte schon bei Maries verschwinden, 1980 aussagte. Doch dank der Beweise konnte Stefan des Mordes an Marie Weber angeklagt werden.
Drei Monate später, Ende August 2018 in Lübeck. Mark Dressler (45), Journalist und Autor der Artikel über „Mensch und Natur im Grenzbereich“, lebte im gleichen Wohnhaus, in dem auch C.J. wohnte. Beide waren sich höchstens mal flüchtig im Hausflur begegnet. Zuletzt hatte C.J. den Journalisten vor über eine Woche im Hausflur gesehen. Nun kam Verwesungsgeruch aus der Wohnung von Mark. Kurz zuvor hatte ein Zeuge beobachtet, wie ein hinkender Mann mit Laptop unter dem Arm, Marks Wohnung verlassen hatte. C.J. Informierte Jan und Theo und zu dritt drangen sie in die Wohnung von Mark ein. Der Verwesungsgeruch in der Wohnung war sehr stark. Im Wohnzimmer stand ein Foto mit Mark und seinen Kollegen. In einer Ecke lagen Kissen und Decken zu einer Art Nest zusammen geworfen. Darin lagen auch vergammelte Essensreste aus Karotten, Obst und abgenagte kleine Tierknochen. Im Büro lag kein Handy oder Laptop. Aber es gab Hinweise, dass Mark sich erst im letzten Monat einen Laptop gekauft hatte. Dann kamen sie ins Bad uns sahen in der vollgelaufenen Badewanne eine merkwürdige tote Kreatur.
Das Wesen hatte Ähnlichkeiten mit dem Mark, auf dem Gruppenfoto. C.J. konnte dies bestätigen. Die Kreatur hatte vorstehende Zähne und einen Backenbart, den Mark wohl erst nach seiner Verwandlung bekommen hatte. Die Wanne war mit blutigen Wasser gefüllt. Eine blutige Rasierklinge lag im Bad. Theo fand heraus, dass Mark Linkshänder war. Er hatte sich in dieser Gestalt mit der Rasierklinge die Pulsadern seines rechten Arms aufgeschnitten. In der Küche fanden die Investigatoren, in der Spüle, verbrannte Überreste von Papieren. In der Spüle konnten die drei Investigatoren eine teilweise verbrannte Karte retten.
Das Büro war auch durchwühlt. Schubladen waren ausgeleert, Ordner lagen geöffnet auf dem Boden. Es fanden sich Kassetten für ein Diktiergerät, aber kein Gerät dazu. Hier, sowie an der Türklinke der Wohnungstür und in der Küche, fand Theo Fingerabdrücke von einer unbekannten Person. Sie fanden die Audioaufnahme eines Wulf Arndt vor. Mit einem Walkman von C.J. konnten sie die Aufnahme abspielen: „Also, das war spät nachts. Da kamen diese Leute, die trugen so … dunkle lange Gewänder und so Kränze auf dem Kopf. Das war die Nacht auf den 1. Mai. Da kommen ja häufiger mal so Esoterikspinner, aber die waren schon wieder weg. Deshalb wollte ich nach dem Rechten sehen. Jedenfalls, das waren ein Mann und eine Frau … Die haben’s oben auf der Kuppe getrieben! Auf dem Hexenaltar. Im Freien … nackig, bei der Kälte! Die haben was von der Vereinigung von Gott und Göttin gerufen und von Mimirs Baum gesprochen, dem man das neue Leben verdankt und der ihnen geheimes Wissen schenkt – was für Spinner! Von Hoddmimirs Holz oder so ähnlich haben sie auch gesprochen, wo sie sich verstecken wollen, wenn die Welt untergeht. Total verrückt. Ich hab mich dann verdrückt, bevor die mich gesehen haben … dass der Brocken auch immer solche Spinner anzieht.“
Jan fand Einbruchsspuren im Schlafzimmer. Der Einbrecher war, nicht sehr professionell, über das Fenster eingebrochen. Ausserdem fand der Polizist leere Medikamentenschachteln; ein Neuroleptikum. Mark hatte wohl nicht viele Freunde. Er war ein Eigenbrödler. In seiner Gardderobe fand man getrocknete schlammige Schuhe. Mark besaß einen alten blauen Volvo. Dieser stand noch an der Straße. Auf dem Navi waren seine letzten Ziele noch eingespeichert: Salzwedel, der Brocken im Harz, die Rhönhöhe in Bad Neustadt und zuletzt der Parkplatz Rhönwald bei Frankenheim (das Vereinsheim der „Grünen Grenze e.V.“). Auch der Fußraum und die Pedale auf der Fahrerseite des Volvos waren schlammverkrustet. In der Bibliothek von Mark fiel C.J. Noch eine Abhandlung des Naturgottes LIFTHRASIR auf.
Die Investigatoren trafen sich in C.J.`s Wohnung. Dort riefen sie das Vereinsheim „Grüne Grenze e.V.“ an. Sie erfuhren, dass Mark vor einer Woche den Verein zwecks eines jounalistiischen Berichts besuchte und darauf hin seinen Artikel „Mensch & Natur im Grenzbereich“ schrieb. Herr Büttner hatte Mark Rede und Antwort gestanden. Inzwischen hatten weitere Polizisten die Nachbarn befragt. Ein hinkender Mann mit Laptop unter dem Arm, war in einem Wagen mit auffälligen Kennzeichen (SAW beginnend für SALZWEDEL) davon gefahren. Der Halter des Fahrzeugs konnte identifiziert werden. Nach ihm und dem Fahrzeug lief nun eine Fahndung. Der Fahrer wurde als älterer Mann, ende 50 mit schütternden Haar und ordendlichen Bierbauch beschrieben. Der Halter war ein René Mertens. C.J. Verglich den Namen mit den Patientendaten auf seinen IPad, welches er sich ihn der Rehaklinik Rhönhöhe im Kurort Bad Neustadt vor drei Monaten beschafft hatte. Tatsächlich war er Patient bei Dr. Steffens. Ihm wurde 2011 das THS implantiert, weil bei ihm eine bipolare Störung nachgewiesen wurde. Seine Ehefrau Peggy war dort auch 2015 und 2016 zur Reha.
Nun wollten die drei Investigatoren die Redakteurin Heike Lohmann von Mark Dressler aufsuchen. Bei ihr erfuhren die Investigatoren einiges über den Artikel, den Mark geschrieben hatte. Dr. Steffen Schneider wurde ebenfalls im Artikel erwähnt. Genau wie die neuentdeckte Orchideenart im Waldgebiet bei Philippsthal/Leimbach. Ausserdem spielte die Redakteurin den Investigatoren noch eine Sprachnaricht vor, die Mark ihr vor einer Woche hinterlassen hatte: „Hallo Heike, ich bin’s … ich … ich bin nicht sicher was passiert ist. Da waren Gedanken in meinem Kopf und er … es … das Gesicht, es hat sich bewegt … Es hat mich angesehen … ohne Augen. Etwas hat mich umarmt und … und dieser Geruch … uh. Ich hoffe ich drehe nicht durch. Bitte melde dich bei mir!“ Leider hatte die Redakteurin Mark seitdem nicht mehr erreichen können.
Den drei Investigatoren erreichte die Nachricht, dass die Polizei in Salzwedel den Besitzer und Fahrer des blauen Volvo ausfindig gemacht und vorläufig festgenommen hatte. Die drei Investigatoren fuhrn hin. Es wurde Anzeige wegen Einbruchs und Diebstahl gegen René Mertens erstattet. Gleich nach der Ankunft verhörten sie den verbitterten Mann. Seinem Dialekt nach, stammte er aus der ehemaligen DDR. Er behauptete, wohlwissend zu Mark gefahren und bei ihm eingebrochen zu sein. Hatte Papiere vernichtet, Laptop und andere elektrische Geräte mitgehen lassen und diese in den Ahrendsee bei Salzwedel geworfen, damit der Journalist nicht noch mehr solchen Schund veröffentlicht, sagte er. Offenbar wusste René von dem Artikel, trotzdem war die Motivation von René unklar. Mit der Suche nach Mark´s Laptop wurde durch die örtliche Polizei begonnen, nachdem die ungefähre Stelle von René beschrieben war. Doch die Suche könnte sich lang hinziehen. René blieb vorerst in Haft.
Auf der teilweise verbrannten Karte aus Mark Dresslers Wohnung war das Schutzgebiet Landgraben-Dumme-Niederung mit seinen Feuchtwiesen und Auenwäldern markiert. Die Investigatoren fanden heraus, dass es dort einen Umwelt-Skandal gab. In einem mittlerweile verlassenen Chemie-Komplex hatte man früher wohl Sondermüll vergraben. Dort fuhren die drei Investigatoren hin. In der Gardelegener Straße fanden sie jenes verlassendes Gebäude. Dort wuchs sehr hohes Zittergras, welches auf der Roten Liste der Pflanzen stand. Als sie auf das Gelände gingen, durchstreiften sie das Gras in Hüfthöhe. Nach und nach hörten die drei Investigatorenzuerst liebliche, wie auch düstere Geräusche aus ihrer Vergangenhaeit. Stimmen, die zu ihnen sprachen. Ihnen wurde unheimlich. Angsterfüllt verließen sie hastig das Gelände.
(an dieser Stelle beendeten wir den Spielabend)
Danke an Jörg (Jan), Yannick (Theo) und unserem Spielleiter Crizz.
Dirk Otto als CJ für Ludo Liubice EV