Review Pen&Paper Abend 13.Juli 2018 in Lübeck
Am 13.07.2018 wurde sich im Café Babel zum öffentlichen Rollenspieltag ab 20 Uhr getroffen.
5 Mitglieder und 6 Gäste fanden sich ein, um in die mysteriöse Welt von Call of Cthulhu im Jahre 1922 einzutauchen sowie in Dungeon World einen Brief von einem Adelshaus ans andere zu überliefern (Spoiler: Soweit kam es fast nicht).
Unter den Gästen befanden sich auch Neulinge, die begeistert den Abend verließen und es nicht bereuten in diese Art des Spielens eingetaucht zu sein.
Hier ein paar Kurzzusammenfassungen zu den beiden Gruppen des Abends:
Dungeon World
“Manche nennen eure Gruppe Helden. Ihr nennt euch Abenteurer. Andere nennen euch Idioten.”
Die Gruppe um den zwergischen Kleriker von Das Es, was wartet namens Hans, bestehend aus dem tapferen Kämpfer Ajax, der etwas weltfremden Elfe Taurion und dem Kenku (rabenähnlicher Humanoider) Raz hatten einen simplen Auftrag. Man könnte sagen, sie hatten eine nur einen Job zu erledigen. Vom Graf Shmebulock beauftragt soll ein Brief von diesem zum Baron Ragnar Lothbrog in seiner Lordschaft Garemor gebracht werden. Die Gruppe machte sich also mit besagtem Brief auf den Weg. Mehrere Tage mussten sie reisen, um ihr Ziel zu erreichen. In einem Wald kam es zu einer Konfrontation mit einem Goblin Schamanen und seinen Unterlingen. Nach diesem spannenden Scharmützel viel auf, dass Schamanen der Goblins schon eine Ausnahme sind und man auf alles gefasst sein müsse.
In der Nacht wurde Raz von einer vermeintlichen Fee weggeführt. Er hoffte auf einen Wunsch, so sagt man doch Feen nach, dass sie Wünsche erfüllen können. Es stellte sich heraus, nachdem Raz in einer Matschgrube versank und seine Kameraden ihn versuchten daraus zu befreien, dass die Fee ein Irrlicht war. Dieses Irrlicht fing an die Gruppe anzugreifen, immer noch in der Versuchung Raz aus seiner misslichen Lage zu befreien. Lichstrahle verschießend verwundete das Irrlicht die Gruppe immer mehr. Raz versuchte mit seinen magischen Geschossen ein Bündel an dunkler Energie zu erschaffen, welches sich gegen das Licht stellen kann. Taurion schoss desweilen mit ihrem Bogen auf das Licht und Hans sowie Ajax versuchten alles, um Raz zu befreien.
Schwer verwundet wurde das Irrlicht besiegt und in der Matschgrube eine Truhe geborgen. Dort befand sich u.a. ein Beutel, der einen unendlichen Boden zu haben schien. Die Gruppe reiste weiter und stieß am nächsten Tag auf eine Kutsche. In der Hoffnung die Kutsche könnte sie mit nach Garemor nehmen, baten sie also um einen Platz. Raz versuchte die Fremden zu überzeugen, dass der “Schatz” der “Fee” sie zu den Waldkönigen machte. Seine Kameraden erklärten seine Worte damit, dass er durch eine Wurzel gestolpert sei und sich den Kopf angeschlagen hat.
Raz schoss magische Geschosse gegen einen Baum, welche den Baum zum Fall brachten. Der Fall fiel vor die Kutsche. Kurzer Hand kam die Idee, dass man den Baum in den Beutel verschwinden lassen könnte. Bis zur Baumkrone funktionierte dies auch und die Kutsche konnte die Behinderung hinter sich lassen. Hans versuchte indes auf die Kutsche zu springen. Der Kutscher peitschte nach ihm, damit er herunterfiel.
Raz interpretierte diese Handlung als einen versuchten Angriff und schoss magische Geschosse gegen ein Rad der Kutsche. Das Rad zerbarste und die Kutsche kam ins Schleudern und schlussendlich zu Fall. Der Kutscher zückte ein Kurzschwert, aber wurde frühzeitig in die Flucht geschlagen. Ajax folgte dem Kutscher und konnte ihn bewusstlos zurückbringen.
Die Adelige, welche in der Kutsche fuhr, ist beim Umkippen der Kutsche verstorben. Die Problematik und Lösung also klar: Die Gruppe muss es wie einen Unfall oder Überfall der Goblins aussehen lassen, damit der Verdacht von ihnen abgelenkt wird.
Nachdem dies vollbracht wurde, endete die Geschichte damit, dass der Brief des Adeligen abgeliefert wurden. Der Spielleiter hatte dies jedoch als Beginn seines geplanten Abenteuers vorgesehen. Also könnte die Gruppe sich das nächste Mal mit der ursprünglichen Abenteueridee befassen.
Call of Cthulhu
Die Cthulhu-Archäologie-Okkultismus-Köpenick-Gruppe brach 1922 von Hamburg auf einem umgebauten entmilitarisierten Schiff der ehemaligen deutschen kaiserlichen Kriegsmarine in Richtung Mittelmeer/Kreta auf. Dort vermutet man in einer vorchristlichen antiken Ruine nahe des Dorfes Psikros, Hinweise auf Platons Atlantis. Während der Ärmelkanal noch ohne Probleme durchfahren werden konnte, geriet die “Möwe” (so der Name des Schiffs) im Gebiet der Biscaya in einen Sturm. Einige Mitglieder der Gruppe verletzten sich dabei an wichtigen Körperteilen (teilweise erheblich).
Das Schiff kam nur noch mit etwa 50% der Geschwindigkeit voran. Die Gruppe stimmte ab und beschloss den Kapitän zu bitten, die Maschinen auf 75% zu erhöhen, um die Reisezeit zu verkürzen. Widerwillig stimmte der Kapitän zu. Darauf folgte ein Defekt an einer der beiden Maschinen. Die Fotografin der Gruppe beriet den Maschinisten dank ihrer hochwertigen Gabe auf “Mechanische Reparaturen” erfolgreich und dieser konnte die ausgefallene Maschine reparieren und die Leistung wieder auf 75% setzen.
Der Gruppe kam der Verdacht, dass Zeit ein wichtiger Faktor in diesem Abenteuer sein könnte. Nach dem Sturm fuhr die Möwe durch die “Säulen des Herakles” auch bekannt unter den Namen Gibraltar. An Deck wurden zwecks Dokumentation weitere Fotoaufnahmen der Expeditionsgruppe gemacht, als sich am Horizont ein griechischer Zerstörer der Niki-Klasse mit dem Namen “Aspis” näherte und tatsächlich “enterte”. Der gegnerischen Feuerkraft bewusst, reagierte die Gruppe zunächst passiv und der griechische Offizier, der das Enterkommando anführte verlangte nach Papieren und Dokumente, sonst würde er die “Möwe” auseinandernehmen. Die Gruppe suchte die verlangten Papiere zusammen und bemerkte, dass die Mannschaft des griechischen Enterkommandos sehr nervös wirkte. Das lag daran, dass sich jetzt beide Schiffe offiziell in britischen Gewässern aufhielt und die “Aspis” gar kein Recht hatte, die “Möwe” festzuhalten.
Irgendwer will hier Zeit schinden, kam der Gruppe in den Sinn. Aber die Gruppe war ja plietsch, wie der Norddeutsche gerne sagt. Da sich in der Gruppe eine britische Staatsbürgerin befand, beschloss man heimlich von der “Möwe” die britische Garnision auf Gibraltar anzufunken und um Hilfe zu bitten. Während der griechische Offizier sich viel Zeit nahm, die Papiere und Dokumente durchzusehen und es den Anschein nahm, dieser könnte vielleicht auch bestechlich sein, überschlug die Gruppe kurz ihre Reisekasse. Die Gruppe überlegte zu dem kleinen dreistelligen Geldbetrag in $ noch zwei Kästen deutschen Bier zuzupacken. Da erschien auch schon am Horizont die Rauchfahne eines deutlich größeren britischen Kriegsschiffes. Der alamierte griechische Offizier hatte plötzlich keine Lust mehr auf deutsches Bier und die Entermannschaft – auch liebevoll griechische Piraten genannt nahmen mit ihrem Zerstörer reissaus, während sie von dem britischen an Feuerkraft mehrfach überlegenden Kriegsschiff verfolgt wurden.
Die “Möwe” nahm die Fahrt wieder auf und erreichte den Hafen “Agios Nikolaos” auf Kreta mit nur einem Tag Verspätung. Da die Logistik der archäologischen Expedition auf Kreta schon auf der Fahrt durch den Ärmelkanal besprochen wurde, konnte diese durch Mitarbeiter, die sich schon auf Kreta befanden, umgesetzt werden. Die Gruppe kam in PKWs und die Ausrüstung in LKWs im 50 Km entfernten Dorf Psikros nahe der Ausgrabungsstätte an. Auch hier gab es wieder kleinere Probleme, denn die etwa 100 Arbeiter, die der Gruppe für die Expedition zur Verfügung stand, bestand sowohl aus griechischen Christen und Muslimen. Die Christen aus dem Dorf, die Muslimen aus “Nikolaos”. Die Gruppe hatte die Vorahnung, dass man weder die eine Partei bevorteiligen und die andere benachteiligen sollte, wenn man sein wissenschaftliches Ziel erreichen möchte ohne böses Blut zu schüren. Die Ruine wurde vom Dorf aus zu Fuß erreicht. Das Lager an der Ausgrabungsstätte wurde errichtet. So, wie es auf der “Möwe” besprochen wurde. An dieser Stelle wurde das Spiel bis zum nächsten Spielabend unterbrochen.
Wieder einmal war es ein toller Abend. Hat sich das für dich Interessant angehört und möchtest du auch mal gerne in solche Welten eintauchen? Dann bist du herzlich eingeladen am nächsten Rollenspielabend am 10.08.2018 teilzunehmen. Passt dir der Termin nicht, aber du willst dennoch gerne solche Geschichten erleben? Dann melde dich auch gerne bei René.
Vielen Dank an dieser Stelle für die Zusammenfassung der Call of Cthulhu Runde von unserem Mitglied Dirk.