Die Höhle unter der Gruft – DSA
Die Helden Layla, menschliche Untotenjägerin aus Mhanadistan, Ventos, auelfischer Wildnisläufer aus den Salamandersteinen, Adeptus Minor Taliensin, menschlicher Zauberer aus Drakonia sind dem Aufruf des Vogt Linjan von Hattenfurt ins Bornland gefolgt. Cavaleri Fernando menschlicher Adelsspross aus dem Horasreich lebt und arbeitet z.Zt in der horasischen Botschaft in Festum. Diese Gruppe von Helden traf Ende Rahja 1036BF in Vallusa ein.
Fernando bekam vom horasischen Botschafter in Festum den Auftrag, eine Depesche einem Diplomaten in Vallusa zu überbringen und eine andere Depesche entgegenzunehmen.
Danach saßen alle vier Helden während der fünf Namenlosen Tagen in Vallusa in verschiedenen Unterkünften fest. Es herrschte in der Zeit starkes Unwetter und manche Sturmfluten trafen die Stadt auf der Insel an der Misamündung, die ins Perlenmeer fliesst.
Nach den fünf Namenlosen Tagen, am 1. Praios 1037BF überquerten die vier Helden nacheinander die Misa und betraten den Boden des Bornlands. Die Reise nach Festum würde zwei Tage dauern. Fernando nahm sich eine Mitfahrgelegenheit auf dem Bock eines Karren mit Igor und seinem Maultier Felix, die anderen drei reisten per Pedes. Es herrschte immer noch andauernder Nieselregen. Kam man der Küste am Perlenmeer zu nahe, traf manche Reisenden eine heftige Windböe. Nacheinander trafen die Helden am Tagesende in Boronskoje ein, welches genau in der Mitte der Strecke Vallusa – Festum liegt. Einem Weiler mit Herberge Zur Boronsruh, einem Boronanger mit den Gefallenen von der Schlacht auf den Vallusanischen Weiden vor 16 Götterläufen und einem Boronschrein. Taliensin fand einen “halben” Kreuzer.
Während Layla zum Beten in den Boronsschrein ging, war Ventos auf der Jagd nach seinem Abendessen in einem nahen, lichten Wald gegangen. Taliensin und Fernando nahmen sich je ein Zimmer in der Herberge und im Schankraum eine Mahlzeit ein. Im Boronschrein bemerkte Layla drei Gestalten, die auf den Borongeweihten Boronwyn einredeten. Die drei Gestalten waren ein dicker untersetzter älterer Mann, ein sehr junger schlaksiger Mann und eine etwa 30 Jahre alte Frau, die sehr jungenhaft aussah. Die drei Gestalten begleiteten Boronwyn ins Zur Boronsruh, nahmen sich einen reservierten Platz in der Gaststube und redeten auf den Borongeweihten ein. Offensichtlich, um ihn mit Wein zu etwas unredlichen zu überreden.
Layla betrat nach ihrem Gebet die Gaststube der Herberge und Ventos kam nach der Jagd mit einem erlegten Rotpüschel zurück. Dieser sollte vom Koch Hensgen zubereitet werden. Gemeinsam konnten die Helden beobachten, wie die drei Gestalten den Borongeweihten langsam mit Wein betrunken machten. Als Fernando sich der Tischgruppe der drei Gestalten und dem Borongeweihten annähern wollte, winkten die drei Gestalten ab. Der dicke Mann schien der Anführer der drei zu sein. Dank Fernandos Kunst des Lippenlesens fand er heraus, dass die drei Gestalten von Boronwyn einen bestimmten Namen wissen wollten. Erst sehr spät bekamen sie dann den Namen heraus. Leider entging Fernando genau dieser Name. Die drei stürmten aus dem Schankraum und liessen den betrunkenen Borongeweihten auf dem Tisch eingenickt zurück. Dieser flüsterte im Schlaf den Namen Barnabas.
Draussen herrschte Dunkelheit und immer noch Dauernieselregen.
Die Helden wollten sich schon auf ihre gemieteten Zimmer zurückziehen, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und der dicke Mann von vorhin die Helden um Hilfe bat. “Sie sind verschwunden… der Boden ist unter ihnen weggebrochen… ich höre sie schreien… irgendwas brüllt… bitte helft…” Die Helden waren zuerst unschlüssig, was zu tun war. Erst wollten sie genauere Informationen, aber Brösel war in Panik und flehte die Helden an, ihm und seinen “Freunden” zu helfen. Letztendlich gingen die Helden mit ihrer Ausrüstung und mit dem dicken Mann raus in die regnerische Dunkelheit auf den Boronanger.
Zwischen den vielen hunderten Gräbern lagen auch steinerne Grüfte. Mit ein paar erleuchteten Laternen und dem Licht an Taliensins Zauberstab bahnten die Helden sich auf dem aufgeweichten matschigen Boden durch das komplizierte System aus Gräbern, bis der dicke Mann vor einer Gruft stehenblieb. Barnabas lasen die Helden über der aufgebrochenen Steintür. Sie zwangen Brösel zuerst hineinzugehen. Als die Helden folgten, erkannten sie im Inneren, dass es gar keine Grabstätte war, nur ein hohler Raum, der offensichtlich einen Eingang in die Unterwelt verdeckte. Steinplatten waren kürzlich herausgebrochen und legten einen senkrechten Zugang frei. Aber die Grabstätte war seit Jahren nicht gepflegt worden; war undicht und Wasser und Schlamm trat aus allen Ritzen hervor und floss in das Loch hinein. Aus dem Loch hörten die Helden menschliche Hilferufe und ein unmenschliches Brüllen.
Ventos liess sich an einem Seil hinunter durch das schlammige Loch. Als er annahm, endlich eine Lichtquelle unten zu sehen, gab es eine Erschütterung. Die Gruft erbebte und Fernando sah gerade noch, wie Brösel nach draussen auf den Boronanger flüchtete, dann stürzte die gesamte Gruft in die Tiefe und die Helden mit ihr. Ventos tat das einzig Richtige und liess das Seil los. So konnte er sich nach fast acht Schritt freien Fall an der schlammigen Schachtwand abrutschen und geschickt am Boden abrollen, so dass er sich nicht verletzte. Auch die anderen drei kamen mit viel Glück unbeschadet mit der Gruft, die noch fast intakt war, am Boden einer Höhle an. Der Höhleneingang über ihnen wurde zugleich mit viel Erde verschlossen. Eine kleine Laterne am Rand dieser kleinen Höhle beleuchtete die Szenerie. Vor einem Durchgang stand ein untoter Kriegsoger, der ledergerüstet und mit einer Keule bewaffnet war. Die junge Frau versuchte sich mit gezogenen Rapier zu verteidigen.
Der Oger war an einem Bein an einer Eisenkette gefesselt und diese an einem Ring in einem Felsen befestigt; noch… sahen die Helden, denn der Ring drohte, sich aus dem Felsen zu lösen. Ebenso sahen sie den leblosen Jungen, der erschlagen am Boden lag. Die Helden griffen den Oger mit Pfeilschüssen, Hieben mit ihren Waffen und Magie in Form eines Flammenstrahls an und konnten diesen schnell besiegen. Den erschlagenen Jungen konnten die Helden nicht mehr helfen. Layla begann ein Grab für den Jungen zu buddeln. Von der Jungen Frau erfuhren die Helden, dass der Junge Jockel hieß. Der dicke Mann, der jetzt wohl an der Oberfläche war, hieß Brösel und die Frau wurde Ronka genannt. Nach Androhung von Gewalt erfuhren die Helden folgendes:
Brösel hatte von einem Geschäftsmann aus Festum den Auftrag bekommen, eine originale Orkschamanenkeule zu besorgen, dabei sollte Brösel eine Menge Batzen (Goldmünzen im Bornland) verdienen. Den Namen des Geschäftsmann kennt Ronka nicht, sagte sie. Brösel recherchierte und bekam heraus, dass sich auf der Schlacht auf den Vallusanischen Weiden ein Orkschamane absetzte, als die Schlacht für die Borbaradianer verloren schien. Dieser flüchtete sich mit ein paar Orks und Geiseln in eine Erdhöhle. Die Verfolger wollten den Schamanen in der Höhle nicht nachstellen und schütteten die Höhle einfach zu. Später, als das Gebiet ein Boronsanger wurde, baute man schnellstmöglich eine (scheinbare) Gruft auf den Höhleneingang und die Sache sollte in Vergessenheit geraten. Bis auf den hiesigen Borongeweihten, der sich mal im betrunkenen Zustand verplapperte. Darauf hin freundete sich Brösel mit Ronka an, die sich als Grabräuberin verdiente und dem jungen Jockel, der, seit er in Festum angekommen war, an ihrem Rockzipfel hing. Gemeinsam wollten sie die orkische Schamanenkeule bergen und die Belohnung dafür einstreichen. Dass ein Kriegsoger dabei eine Rolle spielte, wusste Ronka nicht, sagte sie.
Ronka gelang es noch die Helden zu überreden, ihr bei der Suche zu helfen, denn scheinbar hatte sie Erfahrung im Herauskommen von Gräbern, dafür sollten sie Jockels Anteil bekommen. Durch den ursprünglichen Eingang kam man sowieso nicht mehr heraus. Fernando nahm ihr aber vorher ihren Rapier und Dolch ab. Dafür musste sie Jockels Rucksack tragen. Hinter dem erschlagenen und untoten Kriegsoger gab es einen Gang, der leicht anstieg und den sie bis zu einer Abzweigung folgten. Der eine Gang endete aber schon bald. Trotzdem nahmen die Helden eine Bewegung wahr. Die Helden leuchteten den Gang besser aus und sahen, dass aus einer Erdwand eine Rankenwurzel ragte, die sich zu bewegen schien. Ventos schoss einen Pfeil darauf und nagelte die Wurzel an der Wand fest. Sie bewegte sich nicht mehr. Grüne Flüssigkeit rann aus der Wunde. Um seinen kostbaren Pfeil zu bergen, zog der Auelf an der Wurzel und legte weitere Teile der Ranke frei. Er zog so fest daran, dass durch das komplette rausreissen der Ranke ein kreisrundes Loch an der Wand freigelegt wurde. Als die Helden das Loch ausleuchteten, sahen sie eine beinahe perfekte kugelrunde zwei Schritt hohe Höhle und an dessen Decke hing ein menschlicher Leichnam kopfüber. Am Boden lag ein Vulkanglasdolch, den sich Lay einsteckte. Den Leichnam konnten sie nicht bergen, daher liessen sie ihn so zurück.
Die Helden nahmen den anderen Gang und nach einer Biegung sahen sie einen drei Schritt breiten und recht tiefen Abhang. Es gab hier keine Möglichkeit, ein Seil zu befestigen. Ventos wollte rüberspringen, brach allerdings schnell ab, als er sah, dass sich auf der gegenüberliegenden Seite auf einmal zwei Orkskelette mit orkischen Säbeln erhoben und auf die Helden warteten. Sie standen leicht erhöht. Hier war auch ein Luftzug zu spüren aber die Helden wussten nicht genau, von wo der Luftzug kam. Die Orkskelette wurden mittels Pfeilschüssen und Fernkampfzauber ausser Gefecht gesetzt. Eines der Skelette fiel brennend in die Tiefe des Abgrunds und so konnten die Helden erkennen, dass es fünf Schritt in die Tiefe ging. Erneut versuchte Ventos auf die andere Seite zu springen, was ihm auch gelang. Mit Seil, viel Geschick und Kraftaufwand sprangen die Helden und Ronka nacheinander auf die andere Seite, nur Layla schaffte den Sprung nicht auf Anhieb. Sie fiel vier Schritt tief und wurde nur vom Seil, welches von Ventos und Fernando gehalten wurde, gehindert und schlug neben dem toten Orkskelett auf. Sie traf nur auf die matschige Lehmwand und wurde von den anderen Helden hochgezogen.
Nach einer weiteren Biegung wurde den Helden und Ronka plötzlich kalt und düster. Furchtsames Unbehagen befiel die Helden und Ronka. Das Licht der Laternen und von Taliensins Zauberstab wurde förmlich von einer dunklen Aura aufgesogen. Es wurde düster. Ronka zog aus ihrem Stiefel ein kleines Messer und hielt es abwehrend vor ihrer Brust. Fernando schien diese Klinge übersehen zu haben. Plötzlich begann Lays Vulkanglasdolch purpurn zu leuchten und schien auf die Dunkelheit zu deuten. Die Dunkelheit kam langsam näher. Ventos lieh sich den Vuklanglasdolch von Lay aus und verzauberte sich. Mit raschen elfischen Bewegungen lief er in die Dunkelheit hinein. Für die Helden verschwand Ventos und die leuchtende Klinge des Vulkanglasdoch in der Dunkelheit. Aber durch die geringe Menge Licht, die der Dolch dem Auelf spendete, wurde für ihn die Schwärze gräulich und er sah eine schwarze, zwei Schritt hohe kapuzierte Gestalt mit rot glühenden Augen. In der einen Hand war die Gestalt mit einem Schwert bewaffnet, in der anderen Hand mit einer Peitsche. Es war ein Heshthot, ein niederer Dämon aus der Domäne des Blakharaz. Dem erzdämonischen Gegenspieler des Gottes Praios.
Ventos lief sofort zurück zu seinen Kameraden und hörte die Peitsche des “Wächters”, wie er auch genannt wird, laut aufknallen, sie muss ihn knapp verfehlt haben. Er berichtete seinen Kameraden. Einen Kampf konnten die Helden nicht entgehen, denn hinter ihnen war der Abhang. Gemeinsam mussten sie ihn bekämpfen, doch profane Waffen und Pfeilschüsse zeigten kaum Wirkung gegen den Wächter. Nur dank Taliensins Einsatz durch Kampfmagie konnten die Helden gemeinsam den Dämon besiegen, der sich dann mit seinen Waffen in dieser Sphäre auflöste.
Vielen Dank an Dirk für den Einblick in die neu gestartete DSA Kampagne!