Das Schwarze Auge (4.1) Spielabend vom 31.03.2020 “Die Schlacht um Gulbladdirstadir”
„Wer nicht tapfer eine Gefahr abwehren kann, ist der Sklave des Angreifers.“ Aristoteles, griechischer Universalgelehrter (385 v.Chr. – 323 v.Chr)
Aus den Tagebücher, Liedern und Texten des thorwalischen Skalden Tjure Fenrirson, chronologisch und nach seiner Priorität geordnet.:
22. Tag des Heimamonds [Efferd] im Jahr 2648 JL [1021 BF]
Nach unserer Ankunft im Neu-Hjaldingarischen „Gulbladdirstadir“ [Gulbladdir´s Hof] mit dem erbeuteten Elch- und Wolfsfleisch, wurden die Verletzten von den Angehörigen und dem Godi [spirituelle Mittelpunkt vieler thorwalischer Gemeinschaften] Olgi versorgt und geheilt. Unser Galdmader [Magier] Jorgan zauberte einen ODEM ARCANUM und sah sich Olgi magisch an. Damit fand Jorgan heraus, dass Olgi über magische Kräfte verfügte. Die Heilkünste von Olgi waren allerdings nicht magisch, sondern eher profan. So stellte Olgi einen Kräutersud her. Danach meldeten sich viele Freiwillige, um die Felle am nächsten Tag vom Jagd- und Kampfplatz abzuholen, die wir zurücklassen mussten. Kjaskar war einer der Kämpfer, die uns begleiteten. Er war es, der zuerst erzählte, dass es ihm erschien, als hätten die Wölfe einen Befehl gehorcht. Wir anderen wollten dies bestätigen.
Es ging die Saga eines „Durro-Madadh-Dûn“ im Hof herum. Gemeint war ein gjalskerländischer Schamane in Wolfsgestalt. Inzwischen war auch unser Kamerad Orm wieder gesund. Während des Essens flüsterte unsere Heilari [Heilerin] Fenja die drei Worte BLICK AUFS WESEN, als sie die Gelegenheit hatte, Olgi eine längere Zeit in seine Augen sehen zu können. Was sie damit bewirkte, blieb mir bislang leider unerzählt. Dennoch wurde Fenja aufgrund ihrer Heilungskünste, nicht nur vom Godi, gelobt und anerkannt. Unsere Waffen brauchten wir diesmal nicht abgeben. Wir gingen danach ins Grassodenhaus, zum ausruhen und schlafen.
23. Tag des Heimamonds im Jahr 2648 JL
Die wenigen unverletzten aus unserer Jägergruppe schlossen sich mit anderen Freiwilligen aus dem Hof an, um die Felle vom Jagdplatz abzuholen. Dafür spannte man zwei Hunde vor dem Schlitten. Jorgan bestand darauf, eine Orknase zu bekommen. Das war eine zweihandgeführte Hiebwaffe mit einer Axtklinge an der Spitze. Doch anscheinend konnte der Galdmader damit umgehen. Orm bekam eine Streitaxt und ein Schild. Am Jagdplatz angekommen wurden die Felle und das Fleisch auf dem Schlitten verladen. Wir konnten beobachten, wie Madru die Fangähne von den Wölfen herausbrach, die er erlegt hatte und sich einsteckte. Erneut wirkte Jorgan ein Zauber und fand heraus, dass der Leitwolf, möglicher Weise magisch beeinflusst war. Fenja Ulfaran und Jorgan besprachen sich.
Danach sprach Jorgan mit Madru über seine Vergangenheit und dem Dorf, aus dem er stammte. So erzählte der 15jährige, dass der Name seines Dorfes „Yakkach“ hieß und weit östlich von „Gulbladdirstadir“ lag. Er begann seine Ausbildung bei einem Durro-Dûn. Einem gjalskerländer Tierkrieger, als er Treller [Gefangener] vom gleichaltrigen Norri, wurde. Der hellblonde Madru hatte sich der Schneeeule verschrieben. Ein gewisser „Lhargûn“ war sein Jäger, erzählte er. Nicht er hätte sich die Schneeeule ausgesucht, sondern die Schneeeule ihn.
Wieder zurück in „Gulbladdirstadir“, sprach Finn mit der Hersir [Sippenoberhaupt] Katlar über die Hetfrau [Oberhaupt einer Schiffsgemeinschaft] Jandra „Sturmkind“. Der Grund war, dass wir uns für den Hof weit genug eingebracht hatten, dass sie uns vertrauen könnten. Katlar rief den Godi Olgi und unsere ganze Gruppe zusammen. Dann wurde uns berichtet: Jandra war hier. Die Hetfrau war damals auf der Suche nach einem Seidmader [Hexer], einem Friedlosen. Sie hatte treue und grimmige Gesellen. Aber sie waren anständig. Die kleine Lugrid hatte sich damals auf die Otta [Drachenboot] „Seetiger“ geschlichen. Dort hörte das junge Mädchen einiges von Jandras Plänen. Die heute alte Lugrid wurde von Katlar herangewunken und erzählte, was sie damals hörte. Sie war verliebt in den Skipmader [Seefahrer] Delman Haizahn und eiferte ihm nach. Sie hörte von dem Plänen der Hetfrau, was zu tun wäre, wenn die Kreatur Hranngar´s [Ursprung alles Bösen im thorwaler Pantheon] aufgespürt war. Doch Lugrid wurde früh entdeckt und wieder zurück nach „Gulbladdirstadir“ zurück gebracht.
Wir stellten Lugrid viele Fragen über die damaligen Geschehenisse. So erfuhren wir, dass damals kein Skalde oder Leute wie wir anwesend waren. Wir fragten nach Geschichten, die man sich in dieser Gegend erzählte und so erfuhren wir von vielen seltsamen Orten: Von einer heißen Quelle war die Rede. Ein unheimlicher Wald, in dem Alfen (ja, die mit spitzen Ohren, glaube ich), hausten. Ein verfluchter Quell, aus dem blutrotes Wasser sprudelte. Menschen und Tiere mieden den Ort. Nichts wuchs dort. Ein uralter einzelner Baum in einer Steppe. Eine Hügelkette gen Rahja [Richtung Osten] namens Langarhôlts im Landesinneren, wo eine große oder bedeutende Schlacht stattgefunden hatte. Es hieß, die Seelen der gefallenen Rekker [Krieger] gingen dort um. Und uns wurde von einer Höhle berichtet, aus der noch niemand zurück gekehrt war. Ich berichtete von Asleif Phileasson, dem „König der Meere“ und mit dieser Saga ging der Tag zu Ende.
24. Tag des Heimamonds im Jahr 2648 JL
Am Abend wurden weiter die Sagas erzählt. Madru erklärte uns die Lage der Hügelkette, da auch er von der Geschichte wusste. Und der Junge erzählte, dass auch sein Meister Lhargûn, die Hetfrau Jandra „Sturmkind“ einmal erwähnt hatte. Es war auch möglich, dass Lhargûn das „Sturmkind“ gekannt hatte. Ein Teil der Saga Ögnirs lautete: „Einst erhielt die gütige Mutter einen Stein aus der Hand des Feuerherren, damit sie stets ihr göttliches Herdfeuer zu entzünden vermöge. Ögnir ließ den Stein stehlen. Die Diebe hinterließen aber, durch den listigen Ögnir selbst gestört, auf ihrer Flucht ein Spur, wo der Feuerstein zu suchen sei. Tief unter der Erde verborgen war er und der Zugang so klein, dass niemand hineingelangen konnte. So verwandelte Ögnir sich in eine Schwalbe, denn Verwandlung ist eine seiner Lieblingsbeschäftigungen, und flog in die Höhle hinein. Er nahm Travias Feuerstein und brachte ihn flugs zu ihr zurück. Als Dank für diese tat verlangte er von Travia eine Liebesnacht. Aus dieser Verbindung ging Swangund hervor, eine zweiköpfige, ewig gackernde und keifende Gans.“
25. Tag des Heimamonds im Jahr 2648 JL
Es war ein ereignisloser Arbeitstag. Am späten Nachmittag kamen Norri und Madru von der Jagd zurück. Norri war sehr aufgeregt, denn sie hatten ein Wollnashorn aufgespürt. Doch erlegt hatten sie es nicht. Das Wollnashorn ist ein riesiger eigentlich friedlicher Grasfresser. Doch kommt man ihm zu nahe, kann er äußerst reizbar sein. Die massive vierbeinige Kreatur wurde schon manchen mutigen und unerfahrenen Jäger zum Verhängnis, indem dieser von dem Tier einfach überrannt und plattgestampft wurde. Wir erfuhren, dass Norri einfach zu dusselig durch den Wald getapert war und das Wollnashorn und sein Junges aufgeschreckt hatte. Da wurden die Jäger zum Gejagten. Darauf hin hatte Madru einen seltsamen Laut von sich gegeben und das Wollnashorn und sein Junges hatten von den Jägern abgelassen und waren geflüchtet.
26. Tag des Heimamonds im Jahr 2648 JL
Durch seine gestrige Tat war Madru´s Ansehen in der Hofgemeinschaft gestiegen. Trotzdem gab es für alle genug zu tun. Die Arbeiten fanden, wie gewohnt, statt. Plötzlich ertönten aufgeregte Rufe von draussen. Jemand rief: „Zu den Waffen!“ und im Langhaus wurden die Waffen verteilt. Zu meinen Hjalsmesser [thorwalisches Entermesser] wollte ich ein Wurfbeil haben. Das bekam ich. Orm bekam auch eines. Finn bekam seine weissen Wurfspeere. Wir stürzten alle, gerüstet und bewaffnet nach draussen. Der Hof wurde von zwei Seiten angegriffen. Ein bewaffneter Trupp von sechs Hjaldinger Rekker [Kämpfer], die wir nicht kannten, kamen von Osten und weitere neun Rekker griffen von Süden „Gulbladdirstadir“ an. Wir bildeten mit den Ortsbewohner zwei Verteidigungslinien. Ich wandte mich nach Osten. Jenssei kletterte mit seinem Bogen hinauf zum Langhaus, um dort eine bessere Schussposition zu haben.
Ich warf mein Wurfbeil nach einen Gegner und ich traf. Der Hjaldinger wurde verletzt. Dann wechselte ich zu meinem Entermesser. Orm verfehlte seinen Gegner und kämpfte seit dem, mit seiner Streitaxt weiter. Finn gelang mit einem seiner Wurfspeere ebenfalls ein Treffer gegen einen heranstürmenden Hjaldinger. Das weisse Mammuton [Elfenbein] bohrte sich in den Leib des Angreifers. Jorgan und Fenja wandten ihre Zauber an. Zweimal erschallte der Ruf BLITZ DICH FIND. Während Jorgan sechs Gegner mit dem Zauber blendete, gelang es unserer Heilari [Heilerin] neun Gegner für einige Augenblicke zu blenden. Finn warf seinen zweiten Wurfspeer, den er in Olport bei einen Elfen erwarb, in den Schnee, statt einen weiteren anvisierten Gegner zu treffen. Danach wechselte er zu seiner Nahkampfwaffe. Die Attacke des Angreifer´konnte Finn parieren. Orm wurde auch angegriffen, unser Thorwaler konnte den Angriff ebenfalls parieren.
Jorgan wirkte bei sich den Zauber ARMATRUTZ, dadurch bekam der Galdmader einen magischen Rüstschutz und profane Treffer gegen ihn waren unwirksamer. Auch Fenja geriet in den Nahkampf. Sie war mit einer Axt bewaffnet und konnte eine Attacke gegen einen Gegner erfolgreich ausführen. Der Hjaldinger wurde verletzt. Finn konnte einen Hjaldinger erfolgreich angreifen und auch ihn verletzen. Orm gelang eine Finte und sein verwirrter Gegner wurde ebenfalls verletzt. Ich wagte eine Attacke in der ich mehr Wucht in den Schlag reinlegte, doch der Hjaldinger parierte meine Attacke. Finn griff seinen Gegner an doch als der Hjaldinger Finns Angriff parieren wollte, zerbrachen beide Waffen. Jetzt hatte Finn nur noch seinen Dolch, den er ziehen wollte. Jenssei war auf dem Dach des Langhauses angekommen. Er sah, dass Finns Gegner ein gutes Ziel bot und schoss einen Pfeil ab. Dieser Pfeil traf Finns Gegner tödlich in den Hals.
Orm verfehlte seinen Gegner mit der Streitaxt knapp. Finn zog seinen Dolch. Jenssei fühlte Gefahr in seinen Rücken und drehte sich rasch um. Drei Hjaldiger Bogenschützen, die er nicht kannte, waren im Schutz der Schlacht um „Gulbladdirstadir“ unerkannt auf das Dach des Langhauses geklettert. Einer der drei dachte wohl, dass Jenssei ein gutes Ziel bot, dem Bogenschützen von hinten anzugreifen und kam dem Maraskaner mit seinem Beil sehr nahe. Jenssei gelang noch ein Schnellschuss, der den Hjaldinger verletzte. Doch dieser fügte auch Jenssei mit seinem Beil erheblichen Schaden zu. Die beiden Hjaldinger Bogenschützen kümmerten sich nicht um Jenssei und ihren Kameraden, sondern positionierten sich und schossen Pfeile auf die Verteidiger in die Rücken. Jorgan wurde von einem Pfeil getroffen. Jenssei gelang es noch, zu rufen, dass es ein Hinterhalt gab. Während Orm, Finn und ich noch mit weiteren Gegnern beschäftigt waren, bei denen die magische Blendung nachließ, gelang Jorgan, der IGNIFAXIUS rief, ein Flammenstrahl auf Jenssei`s Gegner im Nahkampf, der dadurch schwer verletzt wurde und vom Maraskaner ablies. Fenja blickte ebenfalls auf das Dach des Langhauses. Sie visierte die beiden Bogenschützen an und blendete sie mit einem BLITZ DICH FIND. Danach sahen wir, dass die Schlacht um „Gulbladdirstadir“ zu unseren Gunsten ausgegangen war.
(An dieser Stelle beendeten wir den Spielabend)
[Wir bekamen jeder 150 Abenteuerpunkte und eine spezielle Erfahrung auf unsere Waffe]
Danke an Rike (Fenja), Claas (Finn), Christian (Jinssei), Henning (Jorgan), Hauke (Orm) und unseren Spielleiter Frerk.
Dirk Otto (Tjure) für Ludo Liubice