Ein Erastilpriester, Getränkemark, Gelbzahn und eine Abenteurergruppe treffen sich in den Raublanden
Immer noch Tag 20:
Liebes Tagebuch,
wir waren überracht, in dieser Gegend die drei Räuber vom Elchkönig getroffen zu haben. Verschwörerisch taten wir uns zusammen, um auszuhecken, wir wir die “drei Vagabunden”, wie wir sie nannten, am besten loswerden könnten.
Natürlich fragten uns die Vagabunden, ob wir schonmal bei Oleks Handelsposten waren und ob wir subtil an die Sache herangehen würden oder den Handelsposten angreifen könnten. Sie wussten nichts von Hauptmann Kersten und seinen drei Rekruten. Ich sah ein blutiges und unschönes Ende für diese Quest in Sicht, wenn wir die drei Vagabunden nicht schnell loswerden. Als die Reise zu Oleks Handelsposten weiterging, ließen wir uns ein Stück zurückfallen und entschieden: Wir müssen sie umbringen! Meucheln ist zwar nicht meine Art, aber das war die einzige Möglichkeit, um Komplikationen zu vermeiden. Als wieder eine Rast anstand, überredeten wir die drei Vagabunden, dass sie sich auruhen können, während wir drei Wache hielten. Sie schöpften keinen Verdacht und wir begannen die Missetat, sobald sie eingeschlafen waren. Sary tötete ihren “Gegner” mit ihrem Dolch, ich meinen ebenfalls mit dem Dolch und Gnark, der Halbork, hatte offensichtlich grosse Freude daran, seinen Vagabunden nicht gleich in den Räuberhimmel zu schicken, sondern ein wenig länger zu quälen, als es meiner Meinung nach nötig war. Sein Spruch “Dein Tod heisst Gnark” ließ mich erschaudern. Unsere drei unfrewilligen Begleiter waren nun tot. Jetzt stand es in alter Abenteurermanier an, die drei toten Vagabunden zu plündern und verschwinden zu lassen. Außer ihren Kurzschwertern, Kurzbögen, Pfeilen, ein bisschen Gold und ihren Anhängern hatten sie nichts wichtiges dabei. Ich war gerade dabei, ein Loch für die drei toten Vagabunden auszuheben, als Gnark einen der Toten auf das Feuer, zwecks halborkischer Feuerbestattung (nahm ich an) zu werfen. Das Feuer ging aus und es gab großen Streit, wie wir die drei wohl loswerden können. Letztendlich ließen wir ihre Leichen in einer halbherzig gebuddelten Grube mit der Asche des Lagerfeuers oben drauf zurück. Ich war genervt von soviel barbarischen Ideenreichtum. Sary hielt sich in dieser Diskussion zurück. Sie war schliesslich die Klügste von uns dreien.
Wir marschierten über einen kleinen Umweg weiter, um diese Gegend zu kartografieren und gelangten zu sehr ebenem Gelände. Hier ließ es sich prima wandern.
Am Abend kamen wir an Oleks Handelsposten an und trafen zu unserer Überraschung auf Gimlosch, dem Zwergenkriegspriester des Thorak, der sich im Lager des Elchkönigs vom Staub gemacht hatte. Wir waren einander nicht böse. Wir erzählten ihm von unserer Reise und er uns von seiner Reise und dem Treffen mit einem “Getränkemark”. Kein Witz, der hieß wirklich Mark. Er könnte uns mit Tränken und Getränken versorgen. Leider hatte Gimlosch seine Weinprobe bereits auf dem Weg zu Oleks Handelsposten ausgetrunken, aber wenn wir Mark einige Radieschen mitbringen würden, bekämen wir großzügigen Rabatt auf alle Tränke & Getränke. Dann ergänzten wir gegenseitig unsere Karten, denn Gimlosch hatte auch einen Bereich kartografiert, der noch nicht auf meiner Karte verzeichnet war. Wir konnten Olek die beiden Drachenköpfe und die vielen Anhänger mit den Elchköpfen verkaufen und machten dabei einen Riesen-Reibach. Hauptmann Kersten und seine drei Rekruten erzählten wir nichts von unseren Treffen mit den Vagabunden.
Hier, in Oleks Handeslsposten, trafen wir auf den Erastil-Priester, den der Elchkönig töten lassen wollte. Als wir uns ihm vorgestellt hatten, nannte er uns seinen Namen. Der Priester war ein Mensch und sein Name lautete Jhod Kavken. Wir erzählten ihm von der mir sehr unangenehmen Situation, dass wir ihn töten sollten, es aber nicht machen, wenn er uns freiwillig diese “Dinge” geben würde, die der Elchkönig begehrte. Jhod stimmte dem zu, sobald wir ihn zu dem Ort des verfallenen Erastil-Tempels führen würden, den ich an Tag 19 beschrieben hatte. Außerdem schloss sich unserer Gruppe ein Gnom-Mädchen an, die sich Linsi nannte. Olek verkaufte Linsi einen “seiner” Elchanhänger für das doppelte, was er uns gegeben hatte. Nach diesem ereignisreichen Tag und einem guten Mahl schliefen wir alle in den Betten von Oleks Handelsposten ein.
Tag 21:
Liebes Tagebuch,
über einen kleinen Umweg eines uns bekannten Radieschenfeldes trafen Sary, Gnark, Gimlosch, Linsi, Jhod und ich beim “Tränke & Getränkemark” ein. Gimlosch übergab ihm die gepflückten Radieschen und wir erhielten bis zu 20% Rabatt auf alle Artikel (außer Hundenahrung).
Ich deckte mich mit zwei Heiltränken und einem Geschicklichkeitstrank ein, die in jeder Stadt ein kleines Vermögen kosten würde. Die Anderen bedienten sich auch freudig und nahmen die Einladung zu einer kostenlosen Weinprobe an. Vor allem der Zwerg und mein Lieblingshalbork. Die Reise ging mit reichlich Restalkohol in unserem Blut dann gen Westen zu dem Fluss mit dem Baum, den Gnark am Tag 20 gefällt hatte. Hier machten wir eine Rast.
Tag 22:
Liebes Tagebuch,
am Morgen überquerten wir sechs den Fluss erneut. Wir erreichten die Tempelruine des Gottes Erastil und Jhod übergab (ich glaube) Sary die Gegenstände, die wir benötigten, um den Elchkönig vorzugaukeln, wir hätten den Priester gefunden und getötet. Jhod war begeistert von den Ruinen und beschloss hierzubleiben. Schnell und unkompliziert verabschiedeten wir uns vom Erastil-Priester und zogen zuerst nach Nordwesten weiter, um die Karte zu vervollständigen. In einem lichten Wald kam uns dann ein Ungeheuer entgegen, was ich noch nie zuvor gesehen habe. Es war ein Riesentausendfüssler, der einen Schritt hoch und drei Schritt lang war. Das furchtbare Wesen wurde von uns bekämpft. Ein gelungener Schuss von mir richtete ordentlich Schaden an. Leider nicht genug. Obwohl meine Gefährten ordentlich auf das Wesen eindroschen, stürmte es plötzlich an mich heran und erledigte mich mit einem einzigen Biss seiner monströsen Mundwerkzeuge. Als ich wieder wach wurde, war das Monster von meinen Gefährten getötet. Linsis Kampfzauber soll dabei mächtig gewaltig geholfen haben. Ich wunderte mich, warum Linsi diesen Zauber nicht vorher schon angewendet hatte; zum Beispiel, bevor mich das Monster beinahe zweigeteilt hatte. Ich habe den Verdacht, dass Linsi ein wenig rassistisch ist. Jedenfalls brauchte ich eine Weile, um wieder zu Kräften zu kommen. Meine Gefährten heilten und umsorgten mich. Erst spät am Nachmittag reisten wir weiter, um diese Gegend zu kartografieren.
Tag 23:
Liebes Tagebuch,
obwohl wir die ganze Zeit durch einen lichten Wald reisten, kamen wir nicht so schnell vorwärts. Zu Mittag fanden wir eine menschliche Leiche eines Jägers unter einen Baum vor. Als wir den Tatort untersuchten, fanden wir heraus, dass die Leiche (sie lag da wohl schon mehrere Tage) noch am Leben war, kurz bevor der umstürzende Baum den Jäger erschlug und einklemmte. Der Baum selbst muss mit einem einzigen präzisem Schlag efällt worden sein. Wer oder was dazu in der Lage war, konnten wir nicht herausfinden. Wir wollten den toten Jäger begraben, dazu mussten wir ihn unter dem gefällten Baum hervorholen. Gnark tat dass, was Halborks so tun, wenn sie sowas tun und holte erst die einen einzelnen Extremitäten der Leiche hervor und dann die anderen. Erst nach mehrmaligen Versuchen gelang es Gimlosch, den Baum anzuheben, um die “Reste” der Leiche hervorzuholen. Wir fanden den Langbogen des Jägers und Pfeile (darunter 10 außerordendlich gute Pfeile). Wir begruben die geborgenen “Teile” des Jägers und kartogrfierten die Gegend weiter. Am Abend schlugen wir im Südwesten unser Lager auf.
Tag 24:
Liebes Tagebuch,
aus dem lichten Wald, den wir weiter in südwestlicher Richtung bereisten, wurde ein dichter Wald. Und wir sichteten bald ein Schlammloch und machten Halt. (Ja, ich kann auch poetisch) Bei der Untersuchung des Schlammlochs stellten wir fest, dass es sich wohl um ein Lager eines größeren Tatzelwurms handelte und wir freuten uns wie kleine Kinder, die auf Süssigkeiten warteten. Denn das musste das Lager des berüchtigten Gelbzahns sein, hinter dem Olek her war (und auch wir, weil Olek uns für dessen Kopf 400 Goldmünzen zahlen wollte). Wir stellten Gelbzahn eine Falle und tatsächlich tappste er, kurz bevor es Abend wurde hinein. Gelbzahn war wirklich schwerer zu bezwingen, als seine Artgenossen aber wir waren deutlich in der Überzahl und hatten mehr Glück bei unseren Angriffen. Zuletzt siegten wir und Gnark steckte sich seinen Drachenschädel als Trophäe ein.
Der Tag endete, als wir ein paar Meilen weiter ein Lager aufschlugen, um dort zu nächtigen.
Vielen Dank an unser Mitglied Dirk für diesen Einblick in die Pathfinder Runde.